Schulen - Essen:Mit Maske und Schultüte: 162 000 Erstklässler eingeschult

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Mädchen und Jungen sitzen mit ihren neuen Schulranzen bei der Einschulungsfeier. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Erster Schultag mit Schultüte und Mund-Nasen-Schutz: Bei brütender Hitze und unter Corona-Schutzmaßnahmen sind am Donnerstag die meisten der rund 162 000 Erstklässler in Nordrhein-Westfalen eingeschult worden. Zwei Grundschulen in Viersen und Essen waren allerdings wegen Corona-Fällen geschlossen. Dort fielen die Einschulungsfeiern für die I-Dötzchen aus und wurden verschoben.

Überhaupt gab es bei den traditionell fröhlichen Einschulungen teils erhebliche Einschränkungen. So konnte an einigen Schulen wegen der Corona-Auflagen nur ein Elternteil dabei sein, oder Großeltern und Verwandte mussten zu Hause bleiben. Die Grundschüler müssen in Fluren und auf dem Schulgelände Maske tragen. Nur an ihrem Platz im Klassenzimmer dürfen sie die Masken ablegen - eine besondere Herausforderung für die Kinder und ihre Lehrer.

In der Elisabethschule in Essen fiel die Einschulung am Donnerstag zunächst ganz aus. Dort hatte sich eine Lehrerin mit dem Virus angesteckt. Sie musste zusammen mit vier Kollegen, die Kontakt mit ihr hatten, für 14 Tage in Quarantäne. Aus Mangel an Lehrkräften sei die Schule am Donnerstag daher geschlossen und die Einschulung auf Freitag verschoben worden, sagte ein Stadtsprecherin. Schüler seien von Corona-Infektionen nicht betroffen.

Im Viersener Stadtteil Süchteln war bereits am Mittwoch eine Grundschule geschlossen worden, weil sich eine Lehrerin mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Da sie zuvor an der ersten Konferenz des Lehrerkollegiums teilgenommen hatte, sei vorsorglich das gesamte Personal unter Quarantäne gestellt worden. "Da ohne Lehrerinnen kein Unterricht mehr möglich ist, bleibt die Schule bis zum 24.8.2020 geschlossen", hatte die Schule mitgeteilt.

Mit Stand vom Donnerstag hatte das Schulministerium Kenntnis darüber, dass zwei der rund 5 500 Schulen in NRW in Viersen und Dorsten vorübergehend geschlossen wurden, weil große Teile der jeweiligen Lehrerkollegien nach dem Positiv-Test einer Lehrkraft von den örtlichen Gesundheitsbehörden unter Quarantäne gestellt wurden. Darüber hinaus seien dem Ministerium landesweit insgesamt zehn Teilschließungen für einzelne Klassen oder Lerngruppen bekannt.

Das Ministerium appellierte an Schulen und Eltern, konsequent, aber auch unaufgeregt und professionell mit dem Coronavirus und der Bekämpfung von Infektionsketten umzugehen. "Die Coronavirus-Pandemie wird weiterhin zu Infektionen in allen Lebensbereichen Nordrhein-Westfalens führen, und auch Bildungseinrichtungen werden davon nicht ausgenommen sein", sagte Schulstaatssekretär Mathias Richter der Deutschen Presse-Agentur.

Die Landesregierung habe sämtliche Vorkehrungen getroffen, dass bei Corona-Fällen breit in Schulen getestet werde. Die zuständigen Gesundheitsbehörden verfügten über die nötige Expertise, Maßnahmen zu ergreifen, die verhältnismäßig und den jeweiligen Bedingungen vor Ort angemessen seien. "Wichtig ist, dass künftig nicht jegliche Infektion im Umfeld von Schulen automatisch zu einer kompletten Schulschließung führt, sondern die örtlich zuständigen Behörden auch mildere Maßnahmen prüfen", sagte Richter.

Landesweit gebe es 2,5 Millionen Schüler. Rechne man Eltern und Lehrer hinzu, dann sei etwa die Hälfte der Bevölkerung in NRW unmittelbar in das Schulleben involviert. "Corona ist auch im Schulsystem nicht zu vermeiden", sagte Richter. Wenn vereinzelt Schulen wegen Corona-Fällen zeitweise geschlossen werden, "muss man das in Kauf nehmen".

Auch eine private Grundschule in Köln setzte am Donnerstag vorsorglich den Betrieb für rund 170 Schüler aus. Am Montag waren den Angaben zufolge alle Lehrkräfte und Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet worden, am Dienstag hatte man bereits Einschulung gefeiert. Am Mittwoch dann die Nachricht: Ein Test war positiv. Da die betroffene Person aber nur Aufsichten übernommen habe, bestehe keine Gefahr für die Kinder. Am Freitag soll der Schulbetrieb bereits weitergehen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Jeweils ein Schüler einer Realschule und eines Gymnasiums in Wesseling kamen nach einem positiven Corona-Test in Quarantäne, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Die Schüler hatten sich offenbar bei einem Urlaub in einem Risikogebiet angesteckt. Sie waren zwar bei der Rückreise getestet worden, das Ergebnis lag aber nicht noch vor, und die Eltern hatten sie trotzdem am ersten Schultag zum Unterricht geschickt. Dafür müssten sie nun mit einem Bußgeld rechnen, so die Stadt. Auch alle Mitschüler und Lehrer, die engeren Kontakt mit den beiden hatten, kamen in Quarantäne.

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