Flüchtlinge - Hannover:Corona-Krise bremst Flüchtlinge auf Arbeitsmarkt aus

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Hannover/Bremen (dpa/lni) - Fünf Jahre nach dem großen Flüchtlingszuzug haben viele der Neuankömmlinge in Niedersachsen und Bremen inzwischen eine Arbeit gefunden. "Als großen Erfolg werte ich, dass immer mehr Flüchtlinge sozialversicherungspflichtig arbeiten", sagte der Regionalchef der Arbeitsagentur, Johannes Pfeiffer, am Mittwoch. 32 000 Menschen aus den Hauptherkunftsländern von Flüchtlingen hätten in Niedersachsen inzwischen eine feste Stelle, in Bremen seien es gut 4500. Etliche Tausend weitere haben eine geringfügige Beschäftigung.

"In der Coronakrise sind viele ihrer Jobs aber besonders bedroht - als Helfer in der Gastronomie oder dem Handel", sagte Pfeiffer. Während die Arbeitslosenzahl in Niedersachsen insgesamt von März bis Juli um gut 18 Prozent stieg, waren es unter Geflüchteten knapp 24 Prozent. Grund dafür sei, dass Geflüchtete überdurchschnittlich oft in Branchen tätig sind, die von den Corona-Folgen besonders hart getroffen wurden: Gastronomie, Handel und Zeitarbeit.

Im Juli waren in Niedersachsen 28 140 Geflüchtete arbeitslos gemeldet, weitere 20 224 suchen ebenfalls eine Arbeitsstelle, nehmen derzeit aber noch an Kursen teil. Im Land Bremen waren es 6 222 arbeitslose Geflüchtete und 9810 arbeitsuchende Flüchtlinge, die noch geschult werden.

Fehlende anerkannte Qualifikationen und geringe Deutschkenntnisse führten weiterhin dazu, dass drei Viertel der geflüchteten Arbeitslosen nur auf Helferniveau einsetzbar sind, so die Arbeitsagentur. Solche Stellen gebe es aber nur wenige, Unternehmen suchten vor allem Fachkräfte. Als weitere Herausforderung nannte Pfeiffer, geflüchtete Frauen und insbesondere Mütter in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

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