Demonstrationen - Wiesbaden:Tausende Biker bei Motorraddemo in Wiesbaden

Demonstrationen
Motorradfahrer fahren während einer Demo auf einer Autobahn. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Tausende Biker aus ganz Hessen haben am Samstag in Wiesbaden gegen eine vom Bundesrat geforderte strengere Regulierung von Motorradlärm demonstriert. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl am Nachmittag auf etwa 7500, die Veranstalter sprachen von knapp 10 000 Motorradfahrern. "Deutlich mehr als erwartet", hieß es aber von beiden Seiten.

Unter dem Motto "Wir sind gegen das geplante Fahrverbot für Motorräder" hatte der Veranstalter "BifF - Biker for Freedom" ursprünglich lediglich mit bis zu 3000 Motorrädern gerechnet. Die Biker übergaben den Veranstaltern zufolge auch eine Petition an einen Vertreter des hessischen Wirtschaftsministeriums.

Die Demonstrationsfahrt war nach Angaben der Polizei pünktlich gestartet, mehrere Straßen in der Innenstadt wurden zeitweise gesperrt. Als Aufstellfläche für die Motorräder war die Mainzer Straße in Wiesbaden nicht nur wie erst geplant in Richtung Stadtmitte, sondern auch stadtauswärts gesperrt worden. Zeitweise sei es daher auch zu einem Rückstau gekommen. Die Demonstration verlief ohne größere Vorkommnisse, wie die Polizei am Ende der Veranstaltung mitteilte. Es sei am Rande der Demo zu zwei kleineren Unfällen mit Sachschaden gekommen, sagte der Sprecher.

Die Bundesländer hatten sich mit einem Beschluss im Bundesrat Mitte Mai dafür eingesetzt, dass Motorräder weniger Lärm verursachen. Die zulässigen Geräuschemissionen sollen auf einen Wert begrenzt werden, der in etwa der Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkw oder eines Rasenmähers entspricht. Auch Tuning, das sich erheblich auf die Lautstärke auswirkt, soll härter bestraft werden.

Der Bundesrat will zudem beschränkte Motorrad-Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen ermöglichen. Die Bundesregierung entscheidet nun, ob sie die Anregung umsetzen will. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht den Beschluss kritisch und hatte sich gegen weitere Verbote für Motorradfahrer ausgesprochen. Auch die FDP-Fraktion im hessischen Landtag kritisierte die Pläne. Der verkehrspolitische Sprecher Stefan Naas forderte die Landesregierung am Samstag auf, "deutlich zu machen, dass es ein pauschales Fahrverbot in Hessen nicht geben" werde.

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