Kriminalität:Tödlicher Streit im Berliner Maßregelvollzug

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Berlin (dpa) - Im Krankenhaus des Maßregelvollzugs in Berlin-Wittenau ist ein Mann bei einer Auseinandersetzung tödlich verletzt worden. Nach den bisherigen Ermittlungen sollen zwei dort untergebrachte Männer im Alter von 28 und 66 Jahren am Dienstagnachmittag in Streit geraten sein, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Bei der Prügelei wurde der Ältere so schwer verletzt, dass er trotz Reanimation starb. Die Obduktion des Opfers ergab am Mittwoch Anhaltspunkte dafür, dass der 66-Jährige angegriffen wurde und an den schweren Kopfverletzungen starb, die er durch die Attacke erlitt.

Der 28-jährige Tatverdächtige erhielt am Mittwoch von einem Ermittlungsrichter einen Unterbringungsbeschluss. Das kann im Maßregelvollzug zum Beispiel heißen, dass er auf engem Raum ständig überwacht wird und soziale Kontakte eingeschränkt bleiben, weil er eine Gefahr für andere ist. Schuldfähige Tatverdächtige würden in solch einem Fall einen Haftbefehl erhalten.

Der Maßregelvollzug soll die fachgerechte Behandlung und sichere Unterbringung von Straftätern leisten, die aufgrund einer psychischen oder einer Suchterkrankung das Unrecht ihrer Straftat nicht einsehen können. Solche Täter werden in der Regel von Gerichten als nicht oder vermindert schuldfähig in forensisch-psychiatrische Kliniken eingewiesen - im Unterschied zu Tätern, die schuldfähig sind und ihre Strafe in Justizvollzugsanstalten verbüßen.

Das Berliner Krankenhaus des Maßregelvollzugs hat rund 500 Betten, die sich auf 7 Abteilungen an 2 Standorten verteilen. Seit dem Jahr 2001 ist es ein Krankenhausbetrieb des Landes Berlin, der nach wie vor der zuständigen Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung nachgeordnet ist.

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