Gesundheit:Parteien fordern Corona-Soforthilfe vom Land für Studierende

Bildung
Manja Schüle spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Studentenvertreter und Parteien in Brandenburg fordern eine Corona-Soforthilfe des Landes für Studierende. Gleichzeitig kritisieren sie das Nothilfezuschussprogramm des Bundes als realitätsfern und unzureichend. Die Grünen-Landesvorsitzende Alexandra Pichl und die hochschulpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Isabelle Vandre, forderten das Land Brandenburg am Freitag deshalb auf, Mittel aus dem Corona-Rettungsschirm für Studierende bereitzustellen.

Das Bundesbildungsministerium hatte angekündigt, den Nothilfefonds des Deutschen Studentenwerks um 100 Millionen Euro aufstocken. Unterstützt werden sollen damit Studierende mit je bis zu 500 Euro für maximal drei Monate - allerdings nur, wenn sie nicht mehr als 500 Euro auf dem Konto haben. Außerdem sollen Studienkredite bis zum März zinslos bleiben.

Sabrina Arneth, Sprecherin der Studenten in der GEW Brandenburg, bezeichnete die Hilfen als "ein paar Tropfen Zuschuss auf dem heißen Stein". Nach Einschätzung von Jonathan Wiegers von der Brandenburgischen Studierendenvertretung zeigt das Programm, dass das Bundesbildungsministerium "vollkommen den Blick für die Lebensrealität der Studierenden verloren" habe. Er warnte vor einer Schuldenfalle, die viele Studierende treffen könnte. "Hier wird eine Studierendengeneration bewusst geopfert."

Auch Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) kritisierte das Bundesprogramm. Die Mittel kämen zu spät und seien nicht ausreichend. "Die Anknüpfung der Bedürftigkeitsprüfung an einen Kontostand von maximal 500 Euro ist eine Zumutung", erklärte sie auf Anfrage. Ob es ein eigenes Programm des Landes für Studierende geben soll, war noch offen.

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