Agrar - Schönefeld:Erntehelfer gelandet: Warten auf polnische Arbeiter

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Erntehelfer aus Osteuropa ernten auf einem Feld Spargel. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Schönefeld (dpa/bb) - Nach Sorgen um fehlende Saisonarbeiter aufgrund der Corona-Pandemie sind die ersten Erntehelfer aus Rumänien am Donnerstag am Flughafen Schönefeld gelandet. Insgesamt wurden drei Flugzeuge mit 530 Arbeitern erwartet, wie eine Flughafensprecherin sagte. Zwei davon kamen bereits im Laufe des Tages an, eine weitere Maschine sollte am Abend landen. Ob ein Teil der Saisonarbeiter Verträge mit Landwirten in Brandenburg hat, war zunächst unklar. Die Spargelbauern in Brandenburg hoffen nach Angaben des Spargelvereins Beelitz vor allem auf Erntehelfer aus Polen. Sie sollen nach den Osterfeiertagen auf dem Landweg nach Brandenburg kommen.

Derzeit seien rund 5000 Saisonarbeiter in bei der Spargelernte im Einsatz, sagte Vereinsvorsitzender Jürgen Jakobs. Ein Teil davon komme aus dem osteuropäischen Ausland und sei noch vor Einführung der Grenzkontrollen eingereist. 2000 weitere Erntehelfer würden dringend benötigt.

Um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben mehrere Staaten ihre Grenzen geschlossen oder Quarantäne-Regelungen verhängt, wodurch Bauern dringend benötigte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu fehlen drohten. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatten sich vor einer Woche geeinigt, 80 000 ausländische Saisonkräfte unter strengen Auflagen nach Deutschland zu fliegen. Sie sollen die Landwirte bei der Ernte und anderen dringenden Feldarbeiten unterstützen.

Die Chartermaschinen mit den Erntehelfern kamen nach dpa-Informationen aus den rumänischen Städten Cluj-Napoca im Nordwesten des Landes, Craiova im Südwesten und Iași im Nordosten. Weitere Flugzeuge landeten in Düsseldorf und Hamburg. Am Samstag soll ein weiterer Flug aus Bukarest am Flughafen Schönefeld ankommen. Für alle Ankommenden gilt eine quarantäne-ähnliche Phase. Die Betriebe stünden dann in der Verantwortung, die Helfer in kleinen Teams zu organisieren, die während dieser ersten Zeit in Deutschland unter sich blieben, lebten und arbeiteten, sagte eine Sprecherin des Deutschen Bauernverbands.

Die Flugzeuge wurden von den Agrarbetrieben gechartert, die die Helfer auch vom Flughafen abholten. Die Landwirte mussten ihre Saisonarbeitskräfte, die aus dem Ausland kommen sollten, über ein Portal des Deutschen Bauernverbands anmelden. Laut Bauernverband wurden bis Donnerstagvormittag rund 9900 Arbeitskräfte für den Monat April angemeldet, für Mai gab es weitere 4300 Anmeldungen.

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