Krankheiten - Berlin:Flüchtlingsheim nach Alarm geräumt: Polizisten in Quarantäne

Berlin
In Polizei-Westen gekleidete Polizisten. Foto: Silas Stein/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Wegen eines Einsatzes in einem Flüchtlingsheim in Berlin-Marzahn ist für 43 Polizisten eine Quarantäne wegen Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus empfohlen worden. Nach einem Brandalarm wurde die Unterkunft im Stadtteil Biesdorf in der Nacht zu Dienstag geräumt, wie die Polizei mitteilte. Wegen Corona-Verdachtsfällen standen die Bewohner bereits unter Quarantäne. Bei der Räumung sollen mehrere Flüchtlinge versucht haben, einen Wachmann anzugreifen. Die Polizei versammelte die Menschen daraufhin vor dem Gebäude. Dabei sollen einige laut Polizei Widerstand geleistet haben. Wegen des Kontakts mit den Bewohnern empfahl eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes die Quarantäne für die Polizisten.

Der Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei (GdP) verlangte als Reaktion Maßnahmen - "um derartige Einsatzverläufe in Zukunft zu verhindern", teilte Sprecher Benjamin Jendro mit. "Wir verlieren bei einem Einsatz mehr als eine halbe Hundertschaft, weil eben nicht alle so ausgestattet sind, wie es notwendig ist. Wenn wir handlungsfähig bleiben wollen, bedarf es zeitnah Lösungen. Das Coronavirus wird nicht warten, bis all unsere Kollegen mal versorgt sind."

Bei den Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regelungen wurden von der Polizei am Montag und in der Nacht zu Dienstag 86 leichtere Verstöße als Ordnungswidrigkeiten geahndet. Außerdem gab es 7 Strafanzeigen.

Seit dem 14. März zählte die Polizei bis jetzt 993 Straftaten wie die verbotene Öffnung von Restaurants, Geschäften, Kneipen und Imbissen. Ab dem 23. März kamen 874 Ordnungswidrigkeiten vor allem von einzelnen Menschen oder Gruppen als Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz dazu.

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