Prozesse - Osnabrück:Senioren per Telefon betrogen: Über fünf Jahre Haft

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Osnabrück (dpa) - Er gab sich als Polizist aus, um Senioren am Telefon um ihr Erspartes zu bringen. Ein 29-Jähriger ist dafür am Montag am Landgericht Osnabrück zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden; wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs. Er soll Mitglied einer Bande gewesen sein. Die Opfer waren Senioren aus Osnabrück sowie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg (Az. 12 KLs 17/19)

Nach Angaben eines Gerichtssprechers wurde der 29-Jährige für fünf Taten verurteilt. Bei zwei dieser Taten wurden Bargeld und Goldschmuck von teils erheblichen Wert erbeutet. In den anderen Fällen gelang es der Polizei, den Betrug zu verhindern.

Der Angeklagte war unter anderem als Anrufer tätig. Er lebte nach eigenen Angaben jahrelang abwechselnd in Bremen und der Türkei. Dort kam er mit einer Bande in Kontakt, die ein Callcenter in Izmir betrieb. Die Täter bauten den Ermittlungen zufolge in den Anrufen psychologischen Druck auf und versuchten, die Angerufenen mit erfundenen Geschichten davon zu überzeugen, dass deren Vermögen in Gefahr sei. Ziel war es, die Opfer zur Herausgabe von Geld und Wertgegenständen an Abholer der Bande zu bewegen.

Die verhängte Strafe für den Mann begründete das Landgericht mit der hohen kriminellen Energie hinter den Taten und den oft schwerwiegenden, auch psychologischen Folgen für die Betroffenen. Beim Strafmaß wurde die Strafe aus einer früheren Verurteilung des Angeklagten wegen anderer Taten, die noch nicht vollstreckt war, einbezogen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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