Polizei - Hannover:Starker Rückgang: Rund 1100 angehende Polizisten vereidigt

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Junge Polizeianwärter heben bei einem Festakt zur Vereidigung die Hand. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat am Donnerstag in Hannover 1142 angehende Polizisten und Polizistinnen vereidigt - und damit deutlich weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2018 hatten 1617 Anwärter die Ausbildung begonnen, so viele wie nie zuvor. Als Grund wurde damals genannt, dass die Polizei gestärkt werden solle und viele Beamte absehbar in den Ruhestand wechseln würden.

Im vergangenen Jahr setzten sich 1143 Studienanfänger unter 5102 Bewerbern durch. Einer von ihnen brach das Studium aber noch vor der Vereidigung ab, wie die Polizeiakademie mitteilte. Der Frauenanteil liegt nahezu unverändert bei rund 42 Prozent.

Die künftigen Kommissare müssen bei der Bewerbung zunächst einen Eignungstest am Computer bestehen, dabei geht es unter anderem um das Sprachvermögen, Zahlenreihen und Gedächtnisübungen. Wer diesen Test meistert, wird zum 5000-Meter-Lauf und gegebenenfalls zum Auswahlgespräch eingeladen.

Von 2015 bis 2019 haben insgesamt 5845 Anwärter die Ausbildung an der Polizeiakademie Niedersachsen begonnen. Im selben Zeitraum gingen 3083 Polizisten in Ruhestand oder schieden aus dem Dienst aus. Die Einstellungszahl orientiert sich an den Abgängen, die jeweils in den folgenden zwei bis drei Jahren zu erwarten sind. Dabei wird ein Puffer von zehn Prozent gebildet, um Studienabbrüche abzufedern.

Der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zufolge ist ein Personalmangel schon im Alltag spürbar. Gerade in Zeiten von "Rechtspopulismus und zunehmender Pöbeleien und Angriffe auf Amtsträger" sei es wichtig, junge Menschen als Vertreter des Rechtsstaats zu gewinnen.

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