Verkehr - Wilhelmshaven:Nach Kritik an Nordwestbahn: Verträge stehen auf der Kippe

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Wilhelmshaven (dpa/lni) - Nach massiven Problemen beim Zugverkehr zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven bekommt die Nordwestbahn Druck aus der Region. Ohne schnelle Verbesserungen im Bahnbetrieb stünden die Verträge mit dem Unternehmen auf der Kippe, hieß es am Mittwoch in Wilhelmshaven bei einem Krisengipfel. Daran hatten Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) und Kommunalvertreter teilgenommen. Sie erwarten bis Ende März deutliche Verbesserungen und drohen sonst mit einer zweiten Abmahnung an den Konzern Transdev. Das Unternehmen könnte dann von künftigen Ausschreibungen ausgeschlossen werden.

Eine zuverlässige Bahnanbindung sei zwingend notwendig für die Region mit rund 45 000 Arbeitsplätzen, sagte ein Sprecher des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes Jade. Dort seien täglich 20 000 Pendler unterwegs, davon 12 000 Einpendler. Nur 600 von ihnen nutzten die Bahn, die als höchst unzuverlässig eingeschätzt werde. Die Nordwestbahn war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Kritik an der Nordwestbahn häuft sich seit zwei Jahren nach Verspätungen und Zugausfällen. Fehlendes Personal hatte auch für Probleme auf anderen Strecken des Unternehmens geführt, die Linien zwischen Wilhelmshaven und Osnabrück sowie zwischen Bremen und Oldenburg betreibt. Nach einem Protest von Bürgermeistern und Landräten hatte der Betreiber Besserung gelobt.

Erst im September hatte auch die Bremer Landesregierung bei einem Krisengespräch mit der Nordwestbahn Verbesserungen gefordert. Besonders schlecht war die Lage der Regio-S-Bahn nach Bremen-Nord. Dem Unternehmen drohte auch dort eine Abmahnung. Inzwischen habe sich die Zahl der unplanmäßig ausgefallenen Züge durch ein neues Konzept deutlich verringert, sagte ein Sprecher des Bremer Umweltressorts am Mittwoch. Ob es noch zu einer Abmahnung komme, hänge vom weiteren Betriebsablauf ab.

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