Youtube:Y-Titty trennen sich

Die drei erfolgreichen Youtuber wollen künftig eigene Projekte verfolgen. Es könnte aber auch andere Gründe für das Ende geben.

Von Jan Schmidbauer

"Es ist vorbei!" So singen es die drei Youtuber von Y-Titty in ihrem neuen Clip, der gleichzeitig ihr letzter sein wird. Die Gruppe hat sich getrennt. Schon länger war es ruhig um Y-Titty geworden. Der letzte veröffentlichte Clip ist fast ein Jahr alt.

Dabei waren Y-Titty, die sich 2006 gründeten, mit ihrem Youtube-Kanal enorm erfolgreich. Mehr als 3 Millionen Menschen haben ihn abonniert, einzelne Videos wurden ebenfalls von Millionen Nutzern geklickt. Der Youtube-Kanal von Y-Titty, auf dem sie vor allem Comedy-Videos und Parodien veröffentlichten, war zwischenzeitlich der meistabonnierte in Deutschland.

Streit soll keine Rolle bei der Trennung gespielt haben

Warum hört die Gruppe nun auf? Philipp Laude, Matthias Roll und Oğuz Yılmaz, die Mitglieder von Y-Titty, erklären das in einem zweiten Video. Sie brauchen einen "neuen Abschnitt" und "Zeit, um auf neue Gedanken zu kommen", sagen sie. Deshalb wollen die Youtuber nun neue Wege gehen und eigene Projekte verfolgen. Interner Streit sei kein Auslöser für die Trennung gewesen.

Dass die Youtuber ihren Kanal nicht mehr weiterführen wollen, könnte ohnehin andere Gründe haben. Erst kürzlich beklagte sich Y-Titty-Mitglied Oğuz Yılmaz in einem Interview über die schlechten Vermarktungsmöglichkeiten auf Youtube.

Ein Bericht des ARD-Magazins Report Mainz hatte dem Trio im vergangenen Jahr vorgeworfen, in den Videos für Marken wie Coca-Cola oder Samsung zu werben, ohne dies kenntlich zu machen: Schleichwerbung also. Das Unternehmen Mediakraft, das die Youtuber bis heute vermarktet, hatte diese Vorwürfe damals zurückgewiesen.

"Ohne Product Placement kann in Deutschland keiner dauerhaft überleben"

In dem Interview sagte Yılmaz nun jedoch, dass Produktplatzierungen die einzige Möglichkeit seien, genug Geld auf der Videoplattform zu verdienen. "Ich behaupte, dass allein von den Youtube-Werbeeinahmen und ohne Product Placement keiner in Deutschland dauerhaft überleben kann", sagte Yılmaz

Die Reichweiten, die man bei Youtube erzielen könne seien zwar gut, "aber um diese Reichweite dann dauerhaft zu monetarisieren, muss man Youtube verlassen", sagte er.

Wer auf die Videos weiterhin nicht verzichten will, kann sich zumindest alle entstandenen Clips noch ansehen. Y-Titty erklärten, dass sie den Youtube-Kanal nicht löschen wollen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: