Süddeutsche Zeitung

Withings Steel HR:Smartwatch für Analog-Fans - braucht man das?

Sie zählt Schritte, überwacht den Herzschlag und den Schlaf. Doch die Smartwatch Withings Steel HR punktet vor allem mit ihrem Aussehen.

Von Thorsten Riedl

Bloß gut, dass die Smartwatch von Withings nur alle drei Wochen an den Strom muss. Denn die viel zu schwachen Magneten des Ladekabels an die Unterseite der Uhr zu fummeln, ist jedes Mal ein einziges Ärgernis. Der Hersteller verspricht, die Vorrichtung werde verbessert. Und auch an anderen Schwachpunkten arbeitet die Tochter von Nokia. Richtig smart ist die Withings Activité Steel HR also noch nicht - dafür aber ziemlich schön.

Die Steel HR trägt sich wie eine Analoguhr, nicht wie ein klobiger Mini-Computer. Wie ihre Vorgänger hat sie im unteren Bereich des Zifferblattes einen Kreis, nun an der Sechs-Uhr-Position, dort wo sich bei klassischen Uhren die kleine Sekunde befindet. Allerdings werden dort nicht Sekunden gezählt, sondern Schritte. Das Ziel lässt sich in der Withings-App einstellen, der Fortschritt wird in Prozenten protokolliert.

Facebook oder Whatsapp können bald Benachrichtigungen schicken

An der Zwölf-Uhr-Position befindet sich ein rundes Display, direkt gegenüber dem Schrittzähler. Das schaut hübsch aus. Auf der Multifunktionsanzeige werden auf Knopfdruck digital das Datum, die Uhrzeit, die Herzfrequenz, die Schritte, auch in Kilometern, der eingestellte Alarm und die Akkuladung gezeigt - dazu einige Benachrichtigungen.

Das ist neu für Withings, ein französisches Unternehmen, das von Nokia gekauft wurde. Bisher funktionieren nur Anrufe, SMS und Hinweise vom Kalender. Benachrichtigungen samt Vibration für Apps wie Facebook oder Whatsapp sollen jedoch folgen.

Die Uhr misst den Puls. Entweder alle zehn Minuten oder - im Fitnessstudio oder beim Joggen - kontinuierlich. Das funktioniert über Sensoren auf der Uhrenunterseite recht genau. Aktivitäten wie Schwimmen, Laufen oder Radeln erkennt die Uhr alleine. Dazu protokolliert sie die Schlafphasen und weckt auf Wunsch im leichten Schlaf.

Die Bedienung mit einem Knopf klappt gut. Für komplexere Aufgaben gibt es die Withings-App. Das Zifferblatt mit einem Durchmesser von 36 oder 40 Millimetern wird mit Schweizer Mineralglas geschützt; das Band der Testuhr ist aus Silikon, was Staub magisch anzieht, aber getauscht werden kann. Wieder ein Glück. Für Preise ab 170 Euro ist die Steel HR ein schönes Stück Technik - das aber noch reifen muss.

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Quelle:
SZ vom 15.03.2017/csi
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