Wii-U-Spiel "Super Mario Maker":Die berühmtesten Fragezeichen der Welt

Erstmals dürfen Wii-U-Spieler eigene Level für "Super Mario" bauen und ihre Schöpfungen im Internet teilen. Ist der "Super Mario Maker" die Spielzeugkiste, auf die Nintendo-Fans gewartet haben?

Von Matthias Huber

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Quelle: Nintendo / PR

Angespielt, nicht durchgespielt: Unsere Games-Kurzkritik "Screenshot" beantwortet Fragen zu den neuesten Computer- und Videospielen auf allen gängigen Plattformen. Und gibt einen ersten Eindruck, worauf Sie sich bei einem neuen Spiel freuen können - und wann Sie lieber noch skeptisch sein sollten.

Worum geht es in Super Mario Maker?

Ein paar Bausteine an die richtige oder auch völlig falsche Stelle setzen. Dem Programm sagen, was passieren soll, wenn das Pixelmännchen dagegen stößt. Noch eine Prise Schildkröten und Pilze rein, fertig. In "Super Mario Maker" kann der Spieler (endlich auch mit einem offiziellen Nintendo-Spiel) eigene Super-Mario-Level bauen, mit all den bekannten Elementen, die man aus 30 Jahre Hüpfgeschichte gewohnt ist: Steinblöcke mit blinkenden Fragezeichen darauf, auf Schienen fahrende Plattformen, und all die Koopas, Goombas und Bob-ombs, die Mario das Pixelleben immer so schwer gemacht haben. Anschließend muss der Erschaffer seine eigene Kreation meistern, ehe er sie auf den Nintendo-Server hochladen kann. Dort können sich dann auch andere Wii-U-Spieler an diesem Level probieren - und besonders gute Schöpfungen mit einem Stern belohnen.

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Was sieht vielversprechend aus?

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Quelle: Nintendo / PR

Die Jump-and-Run-Spiele um Super Mario waren schon immer das Beste, was die Videospielindustrie in Sachen Leveldesign produziert hat. "World 1-1", das allererste Level aus "Super Mario Bros", ist Stoff unzähliger Youtube-Analysen und mittlerweile auch einiger Universitätskurse: Wie es einem Spieler, der 1985 womöglich noch nie ein Videospiel gesehen hatte, die Spielregeln beibringt, ist für das ganze Medium bis heute vorbildhaft. Jetzt - nach 30 Jahren ein wirklich überfälliger Schritt - können sich Fans und Nachwuchs-Leveldesigner endlich selbst daran versuchen, meisterhafte Hüpfburgen zu erschaffen. Und das Wii-U-Gamepad mit Touchscreen und Stylus ist wohl zum allerersten Mal wirklich das perfekte Eingabegerät für diese Aufgabe.

Linktipps: [] Mark Brown erklärt im Video die eigentlich simple Struktur, die den meisten Mario-Levels zugrunde liegt. [] Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto erklärt "Super Mario Bros World 1-1". [] Eine Analyse des Leveldesigns von "Super Mario Bros World 1-1".

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Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

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Quelle: Nintendo / PR

Der Werkzeugkasten, den Nintendo seinen Spielern zur Verfügung stellt, ist prall gefüllt mit allerlei Details und versteckten Optionen, die auch komplexe und anspruchsvolle Level ermöglichen. Aber er ist dennoch nicht annähernd vollständig. So gab es beispielsweise im SNES-Spiel "Super Mario World" zahlreiche Level mit geneigtem Untergrund, auf dem Mario nach unten rutschen und mit dem Hosenboden Koopa-Schildkröten aus ihrem Panzer schubsen konnte. Das lässt sich in "Super Mario Maker" bislang nicht nachbauen. Es ist auch nicht möglich, in den berühmten Fragezeichen-Blöcken Gegenstände zu verstecken, die sich je nach aktueller Spielsituation verändern - also beispielsweise ein Pilz, wenn ein kleiner Mario dagegen hüpft, aber eine Feuerblume, wenn Mario bereits früher im Level einen Pilz gefressen hat. All das ließe sich von Nintendo aber mit zukünftigen Erweiterungspaketen per Download recht einfach beheben.

Linktipp: [] Achterbahn-Level "Mushroom Kingdom Coaster". [] Top 5 Super Mario Maker-Level laut der Leser des Videospielmagazins Polygon.

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Woran erinnert Super Mario Maker?

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Quelle: Nintendo / PR

Abgesehen davon, dass Super Mario Maker natürlich ein "Super-Mario"-Spiel ist: Die Playstation-Reihe "Little Big Planet" oder "Project Spark" von Microsoft sind schon seit einigen Jahren als Level-Baukästen erfolgreich. Nutzer können in allen drei Titeln eigene Spielabschnitte bauen und diese in eigens dafür eingerichteten Online-Portalen für andere bereitstellen und sich gegenseitig darüber austauschen. In der "10-Mario-Herausforderung" können sich die Spieler an ein paar von Nintendo-Designern gebauten Levels versuchen, eine mit den klassischen Mario-Titeln vergleichbare Kampagne zum Durchspielen ist das aber nicht. In weiteren offiziellen Beispiel-Abschnitten stellt "Mario Maker" neue Level-Bausteine vor, sobald sie dem Spieler zur Verfügung stehen. Außerdem können sich Spieler an die "100-Mario-Herausforderung" wagen und durch zufällig ausgewählte Nutzerlevel hüpfen. Insgesamt sind also "Little Big Planet" und vor allem "Project Spark" die deutlich mächtigeren Werkzeugkisten, mit denen man auch in die Spielregeln selbst eingreifen oder gar völlig neue Spiele zusammensetzen kann. Dafür sind sie durch diesen wesentlich größeren Funktionsumfang aber auch deutlich komplizierter als "Super Mario Maker".

Linktipps: [] 10 "Project-Spark"-Kreationen - von Pacman bis Skyrim. [] 7 Spiele-Klassiker in "Little Big Planet 3" - von Mahjong bis Wack-A-Mole.

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Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

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Quelle: Nintendo / PR

Ein Pfeil nach rechts, ein Mario in der altmodischen Pixel-Optik aus "Super Mario Bros" und zwei Blöcke mit den berühmtesten Fragezeichen der Welt. Nur: sonst nicht viel. Das vielleicht langweiligste Level der Welt besteht aus zwei Fragezeichen-Blöcken, drei digitalen Münzen - und einem unüberwindbar großen Abgrund. "Es sieht so aus, als hätte jemand dieses Level nicht fertig gebaut", steht wenig später auf dem Bildschirm. "Jetzt liegt es an dir."

Super Mario Maker ist seit 11. September für die Wii U erhältlich.

© SZ.de/jobr
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