Süddeutsche Zeitung

Warnung vor Spamwelle:Unbekannte bieten 33 Millionen E-Mail-Adressen zum Verkauf an

800 Euro für eine Million Adressen: Laut Medienberichten sollen Millionen E-Mail-Adressen aus deutschsprachigen Ländern zum Verkauf stehen. Befürchtet wird nun eine große Welle von Spam-Nachrichten.

Unbekannte bieten 33,3 Millionen E-Mail-Adressen zum Kauf an, ein großer Teil davon stammt von deutschsprachigen Domains, also aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das berichtet die auf Informationstechnik spezialisierte Nachrichtenseite Heise Security. Die Adressen stammen wohl von Anbietern wie GMX, Web.de, Yahoo, Google Mail und der Telekom. Knapp sechs Millionen davon sollen explizit deutsche Domains sein, die Adresse endet also auf ".de".

Das Angebot enthält wohl gültige Adressen, jedoch keine dazugehörigen Passwörter. In aller Regel werden solche Listen eingekauft, um damit im nächsten Schritt Spam-Nachrichten mit Webrung für oft dubiose Produkte oder Investitionen zu verschicken. Die Hoffnung ist, dass die Empfänger das Angebot lesen oder die Links anklicken. Der Preis für die Liste liegt bei 800 Euro - pro einer Million E-Mail-Adressen.

Solche Mailinglisten sind bei seriösen Anbietern in der Regel verpönt, große Dienstleister verbieten ihren Einsatz. Unklar ist, welche Qualität diese Listen haben - also beispielsweise ob es sich dabei um verifizierte und von den Besitzern aktiv genutzte Adressen handelt.

Ob die E-Mails in einem Zusammenhang mit den Fällen von millionenfachem Diebstahl von E-Mail-Zugangsdaten stehen, den das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik im Januar und April aufdeckte, ist ebenfalls nicht bekannt. Die E-Mails mit dem Kaufangebot wurden Heise Security nach eigenen Angaben von Lesern zugespielt. Diese hatten das Angebot zugesandt bekommen - natürlich per E-Mail.

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Süddeutsche.de/dpa/hatr/mahu
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