Das US-Justizministerium hat fünf Chinesen wegen mutmaßlicher Hackerangriffe auf mehr als 100 Unternehmen und Institutionen in den USA und in anderen Ländern angeklagt. Die fünf Verdächtigen seien bisher nicht gefasst, hieß es am Mittwoch aus dem Justizministerium. Zwei malaysische Geschäftsleute, die mutmaßlich mit den Hackern zusammengearbeitet haben, seien aber in ihrer Heimat festgenommen worden und sollten ausgeliefert werden.
Ziele der Hacker waren den Angaben zufolge unter anderem Internet- und Videospielfirmen sowie Universitäten und Telekommunikationsanbieter.
Cyberkriminalität:EU-Sanktionen gegen Hacker aus Russland und China
Die Europäische Union will Angriffe auf Daten und Stromnetze nicht mehr dulden. Zwei Chinesen und vier Russen dürfen nicht mehr in die EU einreisen, zudem werden Vermögenswerte eingefroren.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump beklagt seit Langem Cyberangriffe aus China. Im Juli wurden Hacker mit Verbindungen zur chinesischen Regierung beschuldigt, gezielt Corona-Impfstoffentwickler angegriffen zu haben. Die Hacker sollen zudem intellektuelles Eigentum und Handelsgeheimnisse von zahlreichen Firmen auf der ganzen Welt gestohlen haben.
Die jetzt angeklagten Chinesen sollen der Hackergruppe "APT41" angehören. Das US-Justizministerium brachte sie nicht dezidiert mit der chinesischen Regierung in Verbindung. Es hieß aber, dass mehrere Ziele der Hackerattacken wie etwa Demokratieaktivisten oder Studierende in Taiwan auch der chinesischen Führung ein Dorn im Auge seien. Einer der Angeklagten stehe nach eigenen Angaben außerdem dem chinesischen Ministerium für Staatssicherheit nahe, sagte Vize-Justizminister Jeffrey Rosen.
Die chinesische Botschaft in Washington reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.