Twitter-Tipps:Schöner zwitschern

Wer den Mikrobloggingdienst Twitter nutzt, muss nicht an Reizüberflutung zugrunde gehen. sueddeutsche.de zeigt, wie Sie den Nachrichtenstrom in den Griff bekommen.

Johannes Kuhn

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Twitter-Startseite

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Was ist Twitter?

Definitionen von Twitter gibt es viele: Ist der Service ein öffentlicher Kurznachrichtendienst, ein soziales Netzwerk oder einfach nur der effizienteste Weg, seine Zeit zu verschwenden? "Twittern" bedeutet vor allem, eine öffentliche Unterhaltung zu führen oder Links in die Weiten des Netzes zu schleudern - und das unter strengen Rahmenbedigungen: Nur 140 Zeichen darf die öffentliche Kurznachricht beim Mikroblogging-Dienst lang sein.

Das scheint zu genügen - im August diesen Jahres nutzten nach Angabe des Marktforschungsdienstes comScore Networks bereits 20,8 Millionen Menschen die Plattform. Das sind fast zwanzigmal so viele Nutzer wie noch ein Jahr zuvor. Allerdings ist bei den Zahlen Vorsicht geboten: Einer Studie zufolge haben 75 Prozent aller Twitter-Nutzer bislang weniger als zehn Kurznachrichten gesendet.

Das restliche Viertel sorgt für reichlich Verkehr: Weil Twitter auch vom Mobiltelefon aus funktioniert und zudem eine offene Schnittstelle bietet, erleichtern inzwischen zahlreiche Applikationen die Orientierung in der Flut der Nachrichten.

Wir geben Ihnen Tipps zu folgenden Themen: 1. Übersicht bewahren 2. Trends suchen und finden 3. Nach interessanten Autoren stöbern 4. Fotos, Musik und der Rest des Twitterversums

(Screenshot: Twitter.com)

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1. Übersicht bewahren

Einigen hundert oder tausend Nutzern über den Webbrowser zu folgen, ist mühsam. Viele Twitterer installieren deshalb Extra-Programme ("Clients") auf ihrem Computer, um den Überblick zu behalten. Diese sind in vielen Fällen kostenlos erhältlich.

Seesmic gehört zu den beliebtesten Desktop-Anwendung. Es bietet viele Feineinstellungen, so können sich Nutzer Nachrichten ("Tweets") nach Suchbegriffen auflisten lassen oder die abonnierten Autoren nach Interessen gruppieren. Besonders die optionale Mehrspaltigkeit fungiert als ordnendes Element. Bonus: Neben Twitter kann Seesmic auch die Statusnachrichten von Facebook-Freunden anzeigen.

(Screenshot: Seesmic Desktop)

Tweetdeck

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Der große Seesmic-Widersacher heißt TweetDeck und bietet genau das, was der Konkurrent auch kann. Zusätzliche Pluspunkte bringt die genauere Suchfunktion, bei der ein Ausschluss von Schlagworten möglich ist, sowie die Anzeige von Trendthemen durch das Miniprogramm Twitscoops.

Tweetdeck ist bereits für das iPhone erhältlich. Seesmic hingegen setzt auf eine abgespeckte Version seines Programmes, die in jedem Webbrowser laufen kann.

(Screenshot: Tweetdeck Desktop)

Ping.fm

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Der Trend geht zum Zweit-, Dritt- oder Viertnetzwerk, weshalb auch Multimessenger immer beliebter werden.

Wer zum Beispiel aktuelle Statusmeldungen wie "Ich bin wieder Single" synchron auf seiner Twitter-, Facebook- und MySpace-Seite veröffentlichen möchte, kann auf Dienste wie Ping.fm zurückgreifen. Ihre Kurznachrichten auf dem deutschen Netzwerk StudiVZ können Nutzer mit Ping.fm jedoch nicht aktualisieren.

(Screenshot: Ping.fm)

HootSuite

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HootSuite gehört zu den Twitteranwendungen, die für Unternehmen konzipiert wurden: Sie dient dazu, mehrere Konten und Autoren zu verwalten. Neben Statistiken zu Klickzahlen von Links besteht auch die Möglichkeit, Twitter-Nachrichten erst zu einer vorher festgelegten Zeit freizuschalten. Der Service läuft im Browserfenster und hat eine erstaunlich gute Nutzerführung; Normalsterbliche brauchen diese Twitter-Limousine in der Regel allerdings nicht.

(Screenshot: Hootsuite.com)

Power Twitter

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Klein aber kräftig ist Power Twitter, eine Firefox-Erweiterung. Videos, Fotos oder die Linkvorschau werden so direkt im Browser sichtbar.

Ein anderes Firefox-Add-On ist Echofon, bei dem der Browser den Nutzer in einem kleinen Fenster über neue Nachrichten informiert. Wer mit dem Internet Explorer surft, kann sich das Twittern mit TweetIE erleichtern.

Twitter Search

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2. Trends suchen und finden

Twitter organisiert sich über die Suche nach Schlagworten. Das Suchfeld bietet hier einen ersten Einstieg und zeigt auch aktuelle Themen an, ist aber vielen Nutzern nicht komfortabel genug.

Twitterfall

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Seiten wie Twitterfall gelten deshalb als schicker und bieten mehr Funktionen: Nutzer können Listen mit Suchworten erstellen. Zudem ist es möglich, die Ergebnisse räumlich einzugrenzen. Im Moment nutzt Twitterfall dafür noch den angegebenen Wohnort im Profil; wenn Twitter seinen Ortungsservice startet, könnte die Anwendung jedoch nochmals an Wert gewinnen.

(Screenshot: Twitterfall)

Twitseeker

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Twitseeker erleichtert Nutzern den Einstieg in Konversationen: Über Schlagworte können Autoren gesucht und abonniert werden, die regelmäßig zu einem bestimmten Thema schreiben. Allerdings fördert die Suche allzu oft Spam-Accounts zutage.

(Screenshot: Tweetseeker.com)

BackTweets

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Suche, spiegelverkehrt: Mit Backtweets ist nachzuverfolgen, was auf Twitter über einen Artikel, ein Video oder einen Blogeintrag geschrieben wurde: Einfach den Link eingeben und sehen, wie sich das Twitterversum dazu geäußert hat. Für so manchen Journalisten dürfte die Anwendung durchaus eine Mutprobe darstellen.

(Screenshot: Backtweets.com)

Screenshot Trendsmap

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Trendsmap analysiert die aktuell verwendeten Schlagworte sowie die Herkunft der Nachrichten und bastelt daraus eine Karte. Das ist optisch fein anzusehen, jedoch nicht immer nachvollziehbar.

So dürften, sollten die angezeigten Trendschlagworte sich bewahrheiten, in München sehr bald wieder Vokuhila-Frisuren in Mode sein.

(Screenshot:Trendsmap.com)

Screenshot Twitscoop

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Twitscoop hilft nicht nur bei der Verwaltung des eigenen Kontos, sondern verfolgt auch globale Trends auf Twitter. Diese werden in Schlagwortwolken und auf einem Zeitstrahl angezeigt. Hier zeigt sich, dass die Nutzer sich vor allem mit Technologiethemen und Sport auseinandersetzen - an manchen Sonntagen kann der Betrachter allein durch einen Blick auf die Schlagwortwolke die Regeln des American Football erlernen. Twitscoop ist auch in Tweedeck integriert.

(Screenshot: Twitscoop.com)

Tweetburner

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Weil bei 140 Zeichen wenig Platz für reguläre Links ist, stutzen Twitter-Nutzer ihre URLs auf Kurzformen. Seiten wie Twitt(url)y oder Tweetburner werten diese aus und erstellen daraus Listen mit den beliebtesten Links. Da es noch keine einheitliche URL-Verkürzung gibt, sind die Trends jedoch oft recht unterschiedlich.

(Screenshot: Tweetburner.com)

Screenshot Twitterholic

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3. Nach interessanten Autoren stöbern Auf der Suche nach prominenten Twitter-Nutzern geht kein Weg an Twitterholic vorbei: Hier sind die Benutzer mit den meisten Anhängern versammelt. Im Moment führt US-Schauspieler Ashton Kutcher die Rangliste mit fast 3,8 Millionen "Followern" an - das sind 1,4 Millionen mehr als US-Präsident Barack Obama hat.

(Screenshot: Twitterholic.com)

friendoffriends

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Das Wer-kennt-wen-Spiel stößt auch bei Twitter-Nutzern auf Interesse: Durch Friendoffriends kann ich prüfen, wie groß die Freundesschnittmenge zwischen zwei Autoren ist. Wie im Bild zu sehen, haben die Anhänger von US-Präsident Barack Obama und dem konservativen Radiomoderator Rush Limbaugh nur wenig gemeinsam.

(Screenshot: Friendsoffriends)

Mr. Tweet

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Mr. Tweet ist der Butler von Twitter, ein digitaler Assistent. Er schlägt täglich Nutzer vor, die von Interesse sein könnten, zudem wertet er einige Statistiken aus, zum Beispiel, wie viele Nachrichten ein Nutzer im Durchschnitt pro Tag absetzt.

(Screenshot: Mr.Tweet)

WhoShouldIFollow

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WhoShouldIFollow.com versucht, spannende Autoren automatisch vorzuschlagen und richtet sich dabei nach den bisherigen Kontakten. Die Feineinstellung der Parameter Entfernung und Popularität kann selbst vorgenommen werden - was nichts daran ändert, dass der Algorithmus die Nutzer recht wahllos vorzuschlagen scheint und selten die persönlichen Vorlieben trifft.

(Screenshot: WhoShouldIFollow.com)

Twittermap.de

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"Wer twittert wo?", heißt das Motto von Twittermap, einer Suchmaschine für Nutzer und Themen in Deutschland, die Ergebnisse auf einer Google Map präsentiert. Ob der Nachbar twittert, ist allerdings nur schwer herauszufinden - genaue Adressen werden nicht angezeigt. Bei zu großen Datenmengen kommt der Browser zudem schnell an seine Grenzen.

(Screenshot: twittermap.de)

twitpic

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4. Fotos, Musik und der Rest des Twitterversums Die Welt der Bilder eröffnet Twitpic, ein Bilderdienst, der es ermöglicht, Fotos auf Twitter hochzuladen. Besonders beliebt ist die Mobilfunktion, bei der per Versand an eine E-Mail-Adresse Handybilder direkt auf der eigenen Seite landen.

(Screenshot: Twitpic.com)

Song.ly

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Der Austausch über Trends findet auch auf musikalischer Ebene statt. Song.ly fungiert als Suchmaschine für Songs. Einmal gefunden, können die Lieder mit nur einem Mausklick gepostet werden, inklusive automatischem Link zum entsprechenden Stream.

Wer Twitter nur für musikalische Trends nutzt, sollte sich Blip.fm ansehen - ein Klon, mit dem sich Musikfans ihren eigenen Radiosender basteln und den Link auf die Songs per Kurzmitteilung versenden können.

(Screenshot: Song.ly)

twtpoll

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Mit twtpoll lassen sich mit wenigen Mausklicks Umfragen erstellen. Repräsentative Ergebnisse sollte man aber nicht erwarten. So erreichte die Piratenpartei bei Wahlumfragen hier in den meisten Fällen eine Mehrheit, oft sogar deutlich über 50 Prozent.

(Screenshot: twtpoll.com)

Secrettweet

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Secrettweet kann jeder nutzen - und in 140 Zeichen anonym ein Geheimnis verraten. Intime Bekenntnisse wie "Meine Freundin weiß nicht, dass ich eine Frau bin" sind keine Seltenheit.

Twistori

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Weil Twitter eine offene Schnittstelle besitzt, können die Daten der Kurznachrichten auf die verschiedensten Arten ausgelesen werden. Ein schönes Beispiel hierfür ist Twistori: Hier laufen anonym alle Nachrichten ein, in denen subjektive Emotionsäußerungen wie "love", "hate", "feel" oder "wish" vorkommen.

Der böse Bruder dieses Projekts heißt Cursebird: Dort werden Nachrichten aggregiert, die englischsprachige Flüche enthalten. (Screenshot: Twistori.com)

trackthis

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Trackthis zeigt, welche sinnvollen Anwendungen mit Twitter möglich sind: US-Bürger können per Direktnachricht verfolgen, wo sich ihre verschickten Pakete gerade befinden. Der Nachteil: Anwender müssen bei bestimmten E-Mail-Providern wie Google oder Windows Live registriert sein. Besonders zur Weihnachtszeit dürfte der Dienst oft in Anspruch genommen werden.

(Screenshot: usetrackthis.com)

Tweefight

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Bei Tweefight treffen sich die Kampfhähne. Wer mehr Nachrichten sendet und eine größere Fangemeinde hat, gewinnt. Allerdings scheint bei dem im Screenshot abgebildeten Kampf nicht alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein...

(Screenshot: Tweefight.com)

Twrivia

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Twrivia ist ein Quiz für Twitter-Nutzer, das jeden Tag mit neuen Fragen aufwartet. Wer die meisten richtigen Antworten nennt, findet sich in der Twitter-Eierkopf-Rangliste wieder.

Nun eine Frage an Sie: Welche Twitter-Anwendungen können Sie empfehlen? Oder ist der Service für Sie nur eine Zeitverschwendung? Twittern Sie Ihre Meinung mit dem Tag #sdetwittertipps

(Screenshot: Twrivia.com)

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