Süddeutsche Zeitung

Kurznachrichtendienst:Twitter löscht mehr als 170 000 chinesische Propaganda-Accounts

23 750 davon hätten sich in hohem Maße bei der Verbreitung von Fehlinformationen engagiert. Weitere etwa 150 000 Accounts sollen Chinas Agenda durch Retweets und Likes verbreitet haben.

Twitter hat nach eigenen Angaben mehr als 170 000 Propaganda-Accounts von seiner Plattform entfernt. Diese sollen im Interesse der chinesischen Regierung operiert haben. Bei der Aktion seien 23 750 Nutzerkonten entdeckt und beseitigt worden, die sich in hohem Maße bei der Verbreitung von Fehlinformationen engagiert hätten, teilte der Kurznachrichtendienst mit. Die Konten seien größtenteils früh erkannt und entfernt worden.

Zudem habe Twitter etwa 150 000 Accounts stillgelegt, die Nachrichten durch Retweets und Likes weiterverbreitet haben sollen, welche angeblich der Agenda von Chinas Regierung dienten. Bei den Inhalten sei es etwa um die Proteste in Hongkong oder die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gegangen. Es wurden auch dubiose Nutzerkonten beseitigt, die Twitter russischen und türkischen Regierungsinteressen zuschrieb - aber in deutlich geringerem Ausmaß.

Twitter versucht schon länger, Nutzerkonten - insbesondere gefälschte und von Bots gesteuerte Profile - auszumisten, die Propaganda, Hetze oder Spam verbreiten. Zuletzt geriet Twitter dabei auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander, der die Plattform als wichtigen Kommunikationskanal nutzt. Twitter unterzog einen Tweet von Trump einem Faktencheck und zog damit Trumps Zorn auf sich. Die Sperrung eines Wahlkampfvideos sorgte danach für weiteren Ärger.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4933976
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/Reuters
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.