Google und der Chiphersteller Intel wollen einem Pressebericht zufolge ihr Internet-Fernsehprojekt mit dem Elektronikkonzern Sony noch in der laufenden Woche ankündigen.
Top Manager von Google und Intel seien bereit, den Deal mit Sony zu enthüllen, berichtet die Financial Times am Montag.
Über die Idee einer TV-Plattform, die den Zuschauern gleichzeitig die Navigation zwischen Internetanwendungen wie Twitter oder sozialen Netzwerken ermöglicht, hatte bereits im März die New York Times berichtet.
Android als Betriebssystem
Das Ganze soll auf Intel-Chips und dem Google-Betriebssystem Android aufbauen, das schon auf diversen Smartphones läuft. Google und Intel könnten ihren Einflussbereich mit dem Projekt von Computern auf Fernseher ausweiten. Sony könnte sich mit dem Projekt einen Vorteil im hart umkämpften Markt für Fernseher verschaffen.
"Die bevorstehende Revolution ist die größte Veränderung seit dem Start des Farbfernsehens", hatte Intel-Chef Paul Otellini Analysten in der vergangenen Woche gesagt. Intel erhofft sich aus dem Geschäft mit den Chips für Set-Top Boxen starkes Wachstum. "Wir sehen den Start eines explosiven Wachstums", sagte jüngst Eric Kim, Chef der zuständigen Intel-Sparte.
TV und Echtzeit-Web verschmelzen
Der erwartete Deal würde die Verschmelzung von TV und Internet vorantreiben. Google tritt bereits länger als Werbevermarkter im Fernsehbereich ein. Der Konzern könnte bei den entsprechenden Geräten die TV-Suchfunktion übernehmen und aufgrund der gespeicherten Daten Nutzern Programme nach bestimmten Vorlieben empfehlen. Fernsehsendungen könnten mit Einblendungen von aktuellen Twitter- oder Facebook-Kommentaren aus dem Web angereichert werden.
Einige Fernseher und Set-Top-Boxen ermöglichen bereits Zugang zu Internetinhalten, aber die Auswahl ist gering. Telekomkonzerne wie die Deutsche Telekom sehen in der Konvergenz von Telekommunikation, Internet und Unterhaltungsmedien neue Wachstumschancen.