Mit den Olympischen Winterspielen starteten Zuschauer von ARD und ZDF ins Zeitalter des hochauflösenden Fernsehens (High Definition, HDTV). Voraussetzung: Sowohl Fernseher als auch Sat-Empfänger sind HD-fähig.
Hat das TV-Gerät keinen entsprechenden Tuner an Bord, gibts zwei Möglichkeiten: Entweder kaufen Interessenten ein einfaches externes Gerät ab etwa 100 Euro oder aber einen sehr gut ausgestatteten Doppelempfänger mit interner Festplatte für rund 250 bis 700 Euro. Der kann eine Sendung aufnehmen, während gleichzeitig ein anderes Programm läuft. Von den 15 Sat-Empfängern im Test hatten 6 einen Twin-Tuner und eine eingebaute Festplatte mit 400 oder 500 Gigabyte.
Knackscharf sind nicht alle
Bei optimalem Antennensignal liefern alle Empfangsboxen ein insgesamt "gutes" Bild. Nur bei Sendungen in Standardauflösung wirken die Bilder beim Comag und dem baugleichen Boca leicht rotstichig, beim Technisat Digit HD8-S und Telestar etwas unscharf.
Bei HD-Empfang hängt die tatsächliche Bildqualität vor allem vom verwendeten Fernseher und natürlich vom Ausgangsmaterial ab. Selbst nach Start des HD-Regelbetriebs werden große Teile des Programms von der Standardqualität auf die hohe Auflösung hochgerechnet. Beste Qualität ist nur bei in HD produzierten Sendungen zu erwarten.
Stromfresser und Schnarchnasen
Kritikpunkte im Test: Zunächst Synchronitätsprobleme, die vor allem beim Humax HD-Fox auffallen. Bild und Ton laufen hier bei einigen Programmen mit Dolby-Digital-Ton auseinander.
Einen zu hohen Standbyverbrauch haben die Geräte von Hirschmann, Technotrend und Topfield. Sie verbrauchen jährlich Strom für etwa 6 bis 12 Euro, der vorbildlich sparsame Technisat Digit HD8-S begnügt sich im Standby mit 30 Cent pro Jahr. Zwei Geräte strapazieren die Geduld: Erst nach über einer halben Minute sind der Hirschmann und Kathrein UFS 922 betriebsbereit.
Fast alle sind auch Festplattenrekorder
Aufzeichnen können auch die meisten Empfänger ohne interne Festplatte: Sie haben eine USB-Buchse, an die sich eine externe Platte anschließen lässt. Die Twin-Empfänger mit internem Laufwerk von Technisat, Comag/Boca, Kathrein und Hirschmann machen als Festplattenrekorder dennoch die bessere Figur.
Beim Kathrein kann man beispielsweise besonders komfortabel Aufnahmen kürzen oder Werbung herausschneiden. Besonders einfach am PC abspielen oder auf DVD brennen lassen sich hingegen die mpg-Dateien. Die können die Digitalbox, der Skymaster und der Smart auf die - externe - Platte schreiben. Die anderen verwenden Aufnahmeformate, die sich nur mit Zusatzsoftware wie dem kostenlosen VLC Media Player abspielen lassen.
HD+-Empfänger ohne Aufnahmefunktion
HD+-Empfänger ohne Aufnahmefunktion
Eine Aufnahmemöglichkeit fehlt nur den beiden ab Werk HD+-fähigen Geräten Humax HD-Fox und Technotrend TT-micro. Beide können als Einzige im Test neben den frei empfangbaren HD-Kanälen auch RTL, Sat.1, ProSieben, Vox und kabel eins in hoher Auflösung empfangen. Eine für ein Jahr freigeschaltete Entschlüsselungskarte liegt bei. Anschließend betragen die Kosten 50 Euro pro Jahr.
Viele andere Empfänger mit CI-Schacht lassen sich ab Mitte 2010 mit einem Modul für HD+ nachrüsten. Für welche Receiver das 99 Euro teure Modul erhältlich sein wird, verrät die HD+-Webseite. Der Modulpreis beinhaltet ebenfalls eine für ein Jahr freigeschaltete Empfangskarte.
Unverschlüsselt ausgestrahlte Programme lassen sich auch mit eingestecktem HD+-Modul weiterhin aufzeichnen - die öffentlich-rechtlichen in HD oder die Privatsender in Standardauflösung.
Einige sind Netzwerk-Player
Viele Sat-Empfänger können von einem angeschlossenen USB-Datenträger Fotos, MP3-Musik und Mpeg-Videos abspielen. Nur Humax HD-Fox, Kathrein UFS 903 und Technotrend haben keine USB-Wiedergabe.
Die Empfänger von Technisat und Telestar können auf Mediendateien zugreifen, die auf einem Netzlaufwerk gespeichert sind. Kathrein UFS 922 und Topfield dienen sogar als Server und stellen für andere Rechner im Heimnetzwerk Dateien bereit. Mit dem Topfield lassen sich zudem Youtube-Videos, Flickr-Fotoalben und Wettervorhersagen aus dem Internet abrufen.
Tipps zum Thema Sat-Receiver
Tipps zum Thema Sat-Receiver
Anschluss an Fernseher
Wenn Sie eine HD-taugliche Empfangsbox mit einem HD-fähigen Fernseher verbinden wollen, brauchen Sie ein HDMI-Kabel. Es ist die für hochauflösende Wiedergabe erforderliche erforderliche Verbindung zwischen Fernseher und Empfänger. Ein Scart-Kabel überträgt nur analog und ist deswegen nur für Standardauflösung geeignet.
Radiohören via Satellit
Über Satellit können sie Hunderte Radiosender empfangen. Idealerweise sollte der Sat-Empfänger für regelmäßiges Radiohören ein alphanumerisches Display besitzen, das die Sender im Klartext anzeigt. So müssen Sie nicht jedes Mal den Fernseher anschalten, um eine Station zu wählen. Der Kathrein UFS 922 zeigt als einziges Gerät im Test neben dem Sendernamen sogar den Titel der Sendung und die Anfangs- und Endzeit im Display an.
Aufnahme auf Band
Video- oder DVD-Rekorder können Sie natürlich weiter nutzen - allerdings nur für Aufnahmen in Standardauflösung. Der Anschluss erfolgt hier über die Scart-Buchse oder, falls vorhanden, über den Komponenten- bzw. S-Video-Anschluss.
Aufnahme auf Festplatte
Viele DVB-S-Empfänger können Sie mit einer externen Festplatte auch zum Rekorder für hochauflösende Aufnahmen aufrüsten. Besonders geeignet dafür sind USB-Festplatten im 2,5-Zoll-Format. Sie sind leise und werden meist über USB mit Strom versorgt. Etwa 80 Euro kostet eine Platte mit 500 Gigabyte - genug Platz für über 100 Stunden Aufnahmen in HD-Qualität oder 300 Stunden in Standardauflösung.
Dieser Text entstammt einer Kooperation mit der Stiftung Warentest.