Technik-Flops:Trends für den Orkus

Höchste Ansprüche und spektakuläres Scheitern liegen oft eng beieinander. Wir zeigen die zehn größten Technik-Flops.

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HD-DVD

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Platz 10: HD DVD

Noch so jung, aber schon ein Verlierer: Die HD DVD hat den Formatkrieg um die nächste DVD-Generation gegen den Konkurrenten Blu-ray verloren. Im Februar 2008 gab Toshiba bekannt, dass man die Eigenentwicklung aufgeben werde.

Der Grund: Sechs große Hollywood-Studios - unter ihnen Disney, MGM und 20th Century Fox hatten kurz zuvor verkündet, dass sie ihre Filme künftig nur noch als Blu-ray-Disc veröffentlichen werden.

Foto: Reuters

Laserdisc (links) und DVD (rechts)

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Platz 9: die Laserdisc

Längst in Vergessenheit geraten ist die Laserdisc (links), ein Speichermedium für Filme und Vorläufer der DVD (rechts). Sie wurde während der neunziger Jahre fast nur von High-End-Usern benutzt - kein Wunder bei Preisen von bis zu 150 Mark pro Film.

Otto Normalverbraucher kam mit der Laserdisc höchstens auf dem Arbeitsamt in Berührung. Dort liefen Informationsfilme auf der Riesenscheibe.

Foto: oH

Apple Power CD

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Platz 8: Apple PowerCD

Bei all dem Wirbel um den iPod und das iPhone vergessen viele: Apple war jahrelang das ziemliche Gegenteil einer Erfolgsfirma. In den Neunzigern reihte das Unternehmen einen Flop an den anderen.

Ein gutes Beispiel aus dem langen Sündenregister ist das PowerCD. Für 499 Dollar angeboten, konnte das Gerät sowohl Audio-, als auch Foto-CDs lesen und war als erster Schritt Apples ins Wohnzimmer gedacht.

Auch wegen der 38 Knöpfe auf der Fernbedienung würde Steve Jobs das graue Kästchen wahrscheinlich gerne aus der iPod-Ahnengalerie ausradieren.

Foto: Blake Patterson

Bildtelefon

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Platz 7: das Bildtelefon

Die Idee des Bildtelefons ist ungefähr so alt wie das Fernsehen. Immer wieder gab es Versuche und Pilotprojekte. Auf der IFA 1997 führte die Telekom dann die ersten Geräte ein, für bescheidene 1798 Mark im Zweierpaket.

Die Kunden, die wirklich bildtelefonieren wollten, warteten folglich die weitaus günstigeren Webcams ab.

Foto: Wikipedia, GNU Lizenz für freie Dokumentation, Größe: 459 × 344 Pixel, 462,6 KB, MIME-Typ: image/jpeg, Urheber: Nightflyer

Xelibri

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Platz 6: Xelibri

Mit den Handys im Puderdosen-Format wagte Siemens 2003 einen Ausflug in die Modebranche. Nach enttäuschenden Verkaufszahlen musste das teure Experiment schon ein Jahr später wieder eingestellt werden.

Nach Schätzungen in Branchenkreisen könnte der Flop mit den Mode-Handys Siemens mehr als 100 Millionen Euro gekostet haben.

Foto: dpa

Nokia N-Gage

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Platz 5: Nokia N-Gage

Auch Handy-Marktführer Nokia leistete sich einen Ausrutscher. Die Idee der Finnen: Gameboy und Handy in einem Gerät zu vereinen. Entweder hatte niemand auf einen solchen Zwitter gewartet, oder die Umsetzung ließ zu wünschen übrig.

Jedenfalls floppte das Daddelhandy gewaltig: Spieler beklagten die geringe Auswahl an Spielen. Und wer mit der ersten N-Gage-Generation telefonieren wollte, musste die Flunder quer ans Ohr pressen, denn der Hörer befand sich auf der flachen Seite des Geräts ("Sidetalking").

Foto: AP

WAP-Handy

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Platz 4: Wap

Ende der Neunziger war der Hype noch groß: Siemens und Nokia lieferten sich einen Wettkampf um das erste Wap-Handy. Nokia gewann. Heute kann zwar jedes Handy ins Internet, benutzt wird die Funktion aber so gut wie überhaupt nicht.

Foto: dpa

UMTS-Handy von Siemens

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Platz 3: UMTS

Wer erinnert sich noch an Quam? Genau, der finnisch-spanische Mobilfunkanbieter und Skispringen-Sponsor. Quam blätterte im Jahr 2000 16 Milliarden Mark für eine deutsche UMTS-Lizenz auf den Tisch - wie fünf andere Netzanbieter auch.

Geld, dass die Mobilfunkanbieter hinterher von ihren Kunden wiederhaben wollten. Alberne Handys und hohe Verbindungskosten hielten die Kunden bislang davon ab, in UMTS einzusteigen.

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Bill Gates bei der Präsentation eines Tablet-PC

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Platz 2: Der Tablet-PC

Erst ein paar Jahre ist's her: Die gesamte Computerindustrie warf wie im Fieber Laptops mit abnehmbaren und berührungsempfindlichen Bildschirmen auf den Markt. Microsoft steuerte ein passendes Betriebssystem bei. Mittlerweile sind die Tablet-PCs aus den Elektronikmärkten wieder verschwunden - die Kunden konnten keinen Vorteil im Vergleich zu normalen Notebooks ausmachen.

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Iridium-Handy von Motorola

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Platz 1: Iridium

Handys groß wie Backsteine, aber dafür selbst am Nordpol erreichbar: Iridium, ein Netz aus 66 Satelliten, startete 1998. Fünf Milliarden Dollar waren bis dahin schon in die Infrastruktur geflossen.

Bei zunächst acht Dollar pro Verbindungsminute gewann Iridium nur 55.000 statt der erhofften zwei Millionen Kunden. Nach dem Konkurs im Jahr 2000 sollten die Satelliten schon in der Erdumlaufbahn verglühen. 2001 rettete ein neuer Investor das Unternehmen.

Foto: AP

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