Süddeutsche Zeitung

Spotify:Mehr User, mehr Lizenzgebühren

Spotify hat eine Seite ins Netz gestellt, mit der das Unternehmen Musikern Einblicke in seine Geschäfte geben will. Rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes würden als Lizenzgebühren direkt an die Künstler fließen.

Der Online-Musikdienst Spotify hat eine Seite ins Netz gestellt, die sich speziell an Musiker richtet. Unter "Spotify for Artists" gibt der Dienst Einblick in seine Geschäftszahlen. So wachse man beständig und habe allein im Jahr 2013 rund 500 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren gezahlt.

Insgesamt würden rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes in Lizenzgebühren direkt an die Künstler fließen. Spotify hat mittlerweile über 24 Millionen aktive Nutzer, davon zahlen rund sechs Millionen für den Dienst. Jeder US-User sei mittlerweile 41 US-Dollar wert.

Auf der Seite zeigt Spotify auch Beispiele, wie man sich als Musiker dort am besten präsentieren und Geld verdienen könne. Zudem gibt es wöchentlich aktualisierte Charts. (Und auf einer anderen Seite mittlerweile auch die Jahrescharts der User)

Das aus Schweden kommende Unternehmen schreibt bislang Verluste, im November hatte man sich rund 250 Millionen Dollar von Investoren gesichert. Der Wert von Spotify wird Medienberichten zufolge mit vier Milliarden Dollar (etwa drei Milliarden Euro) bewertet.

Viele Musiker bemängeln allerdings das Geschäftsmodell der Streaming-Dienste, weil es für Künstler deutlich weniger Geld abwerfe als der Verkauf von CDs und Downloads.

Zuletzt hatte Ex-Frontmann der Talking Heads, David Byrne, scharfe Kritik an Streamingdiensten wie Spotify geübt. Bei solchen Angeboten müsste das Lied einer vierköpfigen Musikgruppe mehr als 230 Millionen Mal pro Bandmitglied angehört werden, damit die Band mit dem Song den amerikanischen Mindestlohn verdiene, rechnet Byrne vor.

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