Sports Headset K326 im Test:Klingt gut, sitzt gut

Bass-Fanatiker werden vielleicht ein bisschen Rumms vermissen, doch Freunde des unverfälschten Klangs dürften mit den Ohrhörern von AKG/Harman ihre Freude haben. Ein Kurztest

Helmut Martin-Jung

Es hat schon Kriminalfälle gegeben, bei denen der Täter durch einen Ohrabdruck identifiziert wurde. Diese nämlich sind ebenso individuell wie Fingerabdrücke, weshalb es für manche Menschen nicht ganz einfach ist, geeignete In-Ear-Hörer zu finden. Entweder drücken sie im Ohr oder sie rutschen immer wieder heraus, besonders wenn man sich bewegt.

AKG K 326 Sports Headset

AKG K 326 Sports Headset

(Foto: AKG)

Wer noch nie solche Hörer getragen hat, ist vielleicht auch überrascht, wie stark manche Geräte Eigengeräusche übertragen. Jeder Zupfer am Kabel ist dann hörbar. Da die meisten mittlerweile ihr Handy als Abspielgerät nutzen, wäre es gut, mit den Hörern auch gleich telefonieren zu können - ein Mikrofon müsste also an Bord sein.

Die Ohrhörer des österreichischen Herstellers AKG - mittlerweile eine Tochter der amerikanischen Harman Gruppe -, die als Sports Headset beworben werden, gehen dem Passproblem elegant aus dem Weg.

Die Lautsprecher sitzen außen am Gehörgang. Dort würden sie normalerweise nicht lange bleiben, zum Beispiel wenn man Sport treibt. Doch ein Bügel, der hinters Ohr geklemmt wird, garantiert festen Sitz. Es ist anfangs ein bisschen fummelig, die Hörer in Position zu bringen, mit etwas Übung aber gelingt es schnell. Sie sitzen dann rutschfest, kommen sich nur ein bisschen mit Brillenbügeln ins Gehege. Am besten, man setzt die Brille erst nachher auf.

Transparent und druckvoll

Eine Überraschung ist der Klang der AKGs. So transparent und gleichzeitig druckvoll zu tönen, muss man erst einmal schaffen. Bass-Fanatiker werden vielleicht ein bisschen Rumms vermissen, Freunde des unverfälschten Klangs dagegen dürften eher erfreut sein. So räumlich und klar wie die Musik da vor einem steht, könnte man glatt vom Sport abgelenkt werden. Kabelgeräusche werden nicht ganz weggefiltert, sind aber auch nicht störend laut.

In das verwirrungssicher geschützte Kabel hat AKG nicht nur ein Mikrofon eingebaut, mit dem sich Telefonate führen lassen, ohne das Headset abzustöpseln. In dem kleinen Plastikteil stecken auch Bedienelemente, mit denen sich die wichtigsten Musik-Befehle an ein Gerät mit Apples iOS weitergeben lassen, also iPhone, iPod Touch oder iPad: Lauter, leiser, Pause, nächstes/vorheriges Stück.

Bei Android-Geräten funktioniert das nicht. Das Bedienelement sitzt am Hörer fürs rechte Ohr. Man kann es daher beim Bedienen nicht sehen und muss also schlicht ausprobieren, bis man gefunden hat, wo die richtigen Schalter sitzen; fühlen kann man es kaum.

Für den Preis von rund 50 Euro liefert AKG gut sitzende und - gemessen am Preis - ausgezeichnet klingende Ohrhörer, die einiges mitmachen. Es gibt sie in Schwarz und in auffälligem Rot. Wer mit der fummeligen Steuerung und dem etwas beschwerlichen Aufsetzen leben kann, wird seine Freude haben.

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