Spiele-App "Boss Monster":Zurück in der 8-Bit-Höhle

Konsolenklassiker aus den 80er Jahren sind die Vorlage für die Pixelgrafik des Kartenspiels "Boss Monster". Jetzt ist aus dem Papier-Retrokult ein Spiel für Tablets geworden.

Von Daniel Wüllner

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Boss Monster

Quelle: Brotherwise Games

Angespielt, nicht durchgespielt: Unsere Games-Kurzkritik Screenshot beantwortet die wichtigsten Fragen zu den neuesten Computer- und Videospielen auf allen gängigen Plattformen. Und gibt so einen ersten Eindruck, worauf Sie sich bei einem neuen Spiel freuen können - und warum Sie lieber noch skeptisch sein sollten. Hier alle Kurz-Reviews im Überblick.

Worum geht es in Boss Monster?

Die Brüder Chris und Johnny O'Neal von Brotherwise Games versetzen Spieler zurück in die Achtziger Jahre - in 8-Bit-Pixelwelten. Wo Helden noch Helden waren und sich in tiefe Dungeons gewagt haben, um Monster zu bekämpfen und Schätze zu bergen. Im Gegensatz zur guten alten Zeit, als man noch als Held loszog, spielt man in "Boss Monster" selbst den Bösewicht - die Zauberin Seducia, den Obervampir Draculord oder Cerebellus, das Riesenhirn. Für die einfallenden Helden bereitet man Fallen vor und schickt die Untertanen in den Kampf. Aus dieser Nostalgie und der entsprechenden Optik speist sich das Kartenspiel "Boss Monster". Kann das auch als App funktionieren?

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Was sieht vielversprechend aus?

Boss Monster

Quelle: Brotherwise Games

In feinster 8-Bit-Pixel-Optik drängeln sich die kleinen Helden vor der Höhle des Spielers. Quakige Musik, die aus einem Gameboy-Spiel stammen könnte, begleitet die kläglichen Versuche der wackeren Abenteurer, zum Obermotz vorzudringen. Die Bedienung auf dem Tablet ist einfach: Mit dem Finger schiebt der Spieler eine Monsterhöhle neben einen Raum mit einer Falle oder wählt aus dem Repertoire der Karten den passenden Zauberspruch. Ist alles bereit, werden die Helden mit einem Klick herein gebeten - in ihr Verderben.

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Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

Boss Monster

Quelle: Brotherwise Games

Das Kartenspiel "Boss Monster", das der App zugrunde liegt, wurde per Crowdfunding finanziert. Das Ziel: Die Nostalgie für das Digitale im Analogen einzufangen. Der Rückgriff funktionierte vor allem durch die Gestaltung der Karten und das Design der Box im Stile der Verpackungen von NES- und Gameboy-Spielen. Die Rückübersetzung als App kann mit diesem haptischen Erlebnis nicht mithalten. Aus der Idee, die grobe Pixel vergangener Zeiten auf Papier festzuhalten, sind jetzt weitere grobe Pixel geworden - die zurück auf den Bildschirm migriert sind. Die eckigen Helden huschen durch die Räume, sie sterben oder fügen dem Boss Monster ein paar Kratzer zu. Den Respekt, den man den anderen Monsterspielern für die Innenarchitektur ihrer Höhle zollt, geht in der App vollkommen verloren.

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Woran erinnert Boss Monster?

Boss Monster

Quelle: Brotherwise Games

Die App verbindet den Retro-Chic der Achtziger mit zeitlosen aber auch aktuellen Fantasyhelden: vom unbekannten Feuermagier bis hin zu Game-of-Thrones-Underdog Jon Snow tauchen die unterschiedlichsten Anspielungen auf Pop- und Nerdkultur auf. Leichte Verfremdungen und ein paar Ausflüge in die Satire sollen die Brüder von Brotherwise Games vor Konflikten mit dem Copyright bewahren.

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Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

Boss Monster

Quelle: Brotherwise Games

Nach ein paar leichten Entscheidungen - Ein- oder Mehrspielerspiel - wird ein zufälliges Boss Monster zugeteilt. Hinzu kommen sechs Raumkarten und zwei Zaubersprüche, von denen zwei Karten abgelegt werden müssen. Dann beginnt die Runde: Während der erste Monster- oder Fallenraum gefahrlos ausgespielt werden kann, kommen nach dem zweiten Raum schon die ersten Pixelhelden angestürmt. Es gilt, die richtigen Schätze anzubieten und gleichzeitig für genügend Herausforderungen zu sorgen. Und am Ende wird aus dem bösen Emporkömmling im finsteren Kerker vielleicht gar ein echtes "Boss Monster".

"Boss Monster" ist seit dem 19.03. im Google Play Store erhältich und wird in Kürze auch für iOS erscheinen.

© SZ.de/mahu
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