Spicken mit Smartwatches:Keine Uhren bei Klausuren

A model poses with a Sony SmartWatch 2 at the Sony booth during a media preview day at the IFA consumer electronics fair in Berlin

In Großbritannien und Belgien bereits verboten: Smartwatches bei Klausuren.

(Foto: REUTERS)
  • Mit Smartwatches können Studenten bei Uni-Klausuren betrügen.
  • Universitäten und Großbritannien und Belgien verbieten deshalb alle Armbanduhren bei Prüfungen.
  • Wenn die Preise sinken, werden auch Schulen überlegen müssen, wie sie mit Smartwatches umgehen.

Von Andreas Donath, Golem.de

Keine Armbanduhren bei Klausuren

Bei Prüfungen wurde schon immer versucht, zu betrügen: Seien es einfache Zettel, programmierbare Taschenrechner, Smartphones oder jetzt Smartwatches - Schüler und Studenten versuchen immer wieder, sich einen Vorteil zu verschaffen.

In Großbritannien hat nun beispielsweise die City University in London reagiert und allen Prüflingen das Tragen von Armbanduhren verboten. So will die Hochschule umgehen, einzeln prüfen zu müssen, ob es sich um herkömmliche Uhren oder um Smartwatches handelt, die womöglich Lösungen enthalten oder die heimliche Kommunikation mit anderen ermöglichen, wie die Uni Michigan mit einer eigens für diesen Zweck erstellten Anwendung für die Pebble-Smartwatch gezeigt hat (pdf).

Smartwatches und Mobiltelefone werden weggesperrt

Die Uhren müssen während der Prüfung in einem Behältnis unter dem Tisch eingeschlossen werden. Dort müssen auch mitgebrachte Mobiltelefone untergebracht werden. Ob es schon Täuschungsversuche mit Smartwatches gab, verriet die Universität nicht.

Damit die Studenten während der Prüfung dennoch einen Überblick über die Zeit haben, wurden in den Prüfungsräumen an den Wänden Uhren montiert. Wenn ein Student will, bekommt er auch eine Uhr auf den Tisch gestellt.

Schulen stehen vor dem gleichen Problem

In Belgien wurde vor zwei Jahren damit begonnen, Armbanduhren bei Prüfungen zu verbieten: Vorreiter war die Arteveldehogeschool in Gent. Einzelne Uhren zu überprüfen war den Verantwortlichen zu aufwändig. Da zum Beispiel die Pebble-Smartwatch nicht einmal ein leuchtendes Display besitzt, ist sie auf den ersten Blick kaum von einer normalen Quarzuhr mit LC-Display zu unterscheiden.

Noch sind Smartwatches nur wenig verbreitet, doch das könnte sich ändern, wenn die Geräte ausgereifter und günstiger werden. Dann werden sich auch Schulen überlegen müssen, was sie gegen Smartwatches in Prüfungen unternehmen wollen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: