Vor kurzem hatte Facebook angekündigt, etwas gegen "Fake News" zu tun. Nun hat die Firma ein Pilotprojekt vorgestellt, mit dem es Falschnachrichten und Propaganda auf ihrer Seite eindämmen möchte.
Wie der Newsfeed-Verantwortliche Adam Mosseri in einem Blogeintrag mitteilt, sollen Facebook-Nutzer Falschnachrichten einfacher melden können. Konkret: Die Möglichkeit, einen Beitrag als "Fake News" zu kennzeichnen, wird deutlich prominenter angezeigt.
Falls genügend Hinweise eingehen, gibt Facebook die Meldung weiter an ein Netzwerk, das die Fakten überprüfen soll. Dafür qualifizieren sich Redaktionen, die den "Fact Checkers Code of Principles" unterschrieben haben (derzeit 43 internationale Redaktionen).
Vorerst wird der Testbetrieb allerdings auf die USA beschränkt sein, dort sind zum Beispiel die Nachrichtenagentur AP, der TV-Sender ABC und die Faktenprüfer-Seiten Politifact und Snopes beteiligt.
Diese Redaktionen erhalten dafür kein Geld, gewinnen aber mehr Nutzer für ihre Seiten: Wenn sich die Zweifel an der Echtheit bewahrheiten, können die Prüfer die markierten Falschnachrichten mit einem Warnsignal versehen. Dann steht unter dem Link im Englischen wörtlich "Disputed by 3rd Party Fact-Checkers" mit weiterführenden Informationen per Mausklick.
Warnhinweis unter dem Link
Wer solche gekennzeichneten Links dann trotzdem teilen will, wird noch einmal extra gefragt, ob er sich sicher ist. Zudem können die Produzenten die Falschnachrichten-Links nicht als Werbung schalten - eine beliebte Methode, um Nutzer zu ködern.
Facebook will auch seinen Algorithmus nochmals anpassen. Zum Beispiel können Links, die nach der Lektüre nicht mehr weiter geteilt werden, seltener in den Newsfeeds erscheinen, weil sie den Nutzererwartungen nicht entsprochen haben. Diese Ideen werden allerdings erst getestet.
Facebook war im Zuge der US-Wahl in die Kritik geraten, weil die große Zahl falscher Artikel die Meinungsbildung der Wähler beeinflusst haben könnte. CEO Mark Zuckerberg hatte eine entscheidende Rolle solcher Meldungen für den Ausgang der US-Wahl als "ziemlich verrückte" Vorstellung abgetan, aber Abhilfe versprochen.