Social Media:EU verhängt 110-Millionen-Euro-Strafe gegen Facebook

Lesezeit: 1 min

Wegen der Übernahme von WhatsApp hat Facebook Ärger mit der EU. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
  • Die EU-Kommisson verlangt von Facebook eine Strafzahlung von 110 Millionen Euro.
  • Das Unternehmen soll bei der Übernahme von Whatsapp falsche Angaben gemacht haben.
  • Es geht um den Austausch der Daten von Whatsapp-Nutzern mit Facebook, den Verbraucherschützer äußerst kritisch sehen.

Die EU-Kommission hat gegen Facebook 110 Millionen Euro Strafe verhängt, weil das US-Unternehmen bei der Übernahme von WhatsApp irreführende Angaben gemacht haben soll. Das teilte die Behörde in Brüssel mit. Die Höhe der Geldbuße begründete Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit der abschreckenden Wirkung für falsche Angaben bei Verfahren zur Fusionskontrolle. "Wir brauchen akkurate Fakten, um unseren Job zu erledigen", kommentierte sie die Entscheidung auf Twitter.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Facebook hatte nach Angaben der Kommission bei der Anmeldung der Übernahme des Messenger-Dienstes 2014 erklärt, dass es nicht zuverlässig möglich sein werde, Daten zwischen den Benutzerkonten beider Dienste automatisch abzugleichen. Im August 2016 hatte Facebook dann aber doch angekündigt, künftig Telefonnummern von Whatsapp-Nutzern mit Facebook-Profilen zu verknüpfen. Die Brüsseler Behörde sieht sich deshalb getäuscht.

Nach Angaben der Kommission soll die Verknüpfung aber schon im Jahr 2014 technisch möglich gewesen sein - was den Mitarbeitern des Netzwerks auch bekannt gewesen sein soll. Ein Sprecher von Facebook sprach von einem Fehler in den eingereichten Papieren - und sagte weiter: "Wir haben seit den allerersten Kontakten zur Kommission nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und versucht, zu jeder Zeit korrekte Informationen zu liefern."

Die Kommission kann eine Strafe von bis zu einem Prozent des Jahresumsatzes verhängen, die maximale Strafe hätte bei Facebook für das vergangene Jahr somit ungefähr 248 Millionen Euro betragen können.

Die Financial Times und das Wall Street Journal hatten als erste über die drohende Strafe für Facebook berichtet. In den Berichten hieß es, dass die Kommission ihre Zustimmung zu dem Deal nachträglich nicht zurückziehen wolle. Der Sprecher der Kommission bestätigte das mittlerweile.

© SZ.de/dpa/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Verbraucherschützer gegen Facebook
:Deutsche Verbraucherschützer verklagen Whatsapp wegen Datenweitergabe

Telefonnummern und andere Nutzerdaten landen ungefragt beim Mutterkonzern Facebook. Nach einer Abmahnung folgt jetzt die nächste Stufe der Eskalation.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: