Smartphones:Microsoft könnte Windows für Android-Apps öffnen

Apps für Android könnten in Zukunft auch auf Windows und Windows Phone laufen. Ein möglicher Grund dafür könnte Microsofts Angst sein, dass sein mobiles Betriebssystem untergeht.

Microsoft erwägt offenbar, auch Android-Apps für Windows und Windows Phone zuzulassen, berichtet das Tech-Blog The Verge.

Es gebe innerhalb des Konzerns viele Personen, die diesen Schritt begrüßen würden, aber auch Gegner. Sie befürchten, dass es dadurch zu einem Bedeutungsverlust der Windows-Plattform kommen könnte. Denn Google dominiert mit Android den Markt, von dem Microsoft gerne mehr hätte.

Während das Betriebssystem von Microsoft auf klassischen Desktop-PCs fast omnipräsent ist, liegt es im Bereich von mobilen Betriebssystem weit hinter der Konkurrenz zurück. Einer aktuellen Schätzung des Marktforschungsinstituts IDC zufolge beträgt der Marktanteil von Microsoft gerade einmal drei Prozent. Android dominiert das Geschäft mit 78,1 Prozent.

Dieser Nachteil für Microsoft zeigt sich am deutlichsten, wenn es um Apps geht. Im vergangenen Jahr teilte Microsoft mit, dass es in seinem Downloadportal inzwischen knapp 200 000 Apps gebe. Das ist vergleichsweise wenig: Viele Entwickler von Apps programmieren zuerst für Android oder Apples App-Store, und manche populäre Apps erscheinen überhaupt nie für Windows Phone.

Ein aktuelles Beispiel: Flappy Bird, ein Spiel, das wochenlang den ersten Platz belegte in den jeweiligen App Stores, war für Windows Phone nicht erhältlich.

The Verge zufolge sollen die Android-Apps über einen Online-Store verfügbar gemacht werden, den Microsoft kontrolliert. Das Unternehmen könnte dabei mit zwei Chip-Herstellern zusammenarbeiten. Sowohl Intel als auch AMD arbeiten jeweils an Systemen, die es ermöglichen, Windows und Android gleichzeitig zu nutzen. Am Montag war bereits bekannt geworden, dass Microsofts neuer Zukauf, der finnische Handybauer Nokia, sein erstes Smartphone mit Android bauen wolle - auch wenn das System in Konkurrenz zu Windows steht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: