Süddeutsche Zeitung

Smartphones:Das kann das neue Huawei P10

Hinter Samsung und Apple ist Huawei zum drittgrößten Smartphone-Hersteller aufgestiegen. Mit dem neuen P10 setzen die Chinesen aufs Premium-Segment.

Von Helmut Martin-Jung, Barcelona

Noch klingt der Name etwas ungewohnter als Samsung oder Apple. Aber ein Außenseiter ist auch jenseits der Volksrepublik China schon länger nicht mehr, wer ein Smartphone von Huawei nutzt. Seit Jahren beackert das Unternehmen den westlichen Markt - mit zunehmendem Erfolg. Während viele andere schwächelten - Samsung mit seinen verschmorenden Akkus, Lenovo, HTC und LG mit unglücklicher Modellpolitik -, traf Huawei mehr und mehr den Geschmack der Massen. Beim Mobile World Congress in Barcelona haben die Chinesen nun das Smartphone P10 vorgestellt.

Anders als früher, als Huawei gediegene Mittelklasse zu Einsteigerpreisen anbot, setzt der Hersteller inzwischen auf das Premium-Segment. Das P10 kommt in zwei Größen, mit 5,1-Zoll-Bildschirm und 1920 mal 1080 Bildpunkten sowie als P10 plus mit 5,5 Zoll-Schirm und 1440 mal 2560 Bildpunkten. Die SZ hat das P10 getestet.

Das Betriebssystem sieht aus wie iOS

Sehr viel Wert legt Huawei auf die Kamera-Funktion. Das P10 bringt gleich drei davon mit, für die der deutsche Hersteller Leica mit seinem Namen bürgt. Von den beiden Kameras auf der Rückseite nimmt die eine in Schwarzweiß auf, die andere in Farbe. Die Bilder der beiden Kameras lassen sich zusammenfügen. Wo die Schärfe liegt, kann in gewissen Grenzen nachjustiert werden. Die Monochrom-Linse kann aber auch alleine genutzt werden und macht recht schöne Schwarzweiß-Aufnahmen.

Das restliche Innenleben entspricht dem Stand der Technik. Den Fingerabdrucksensor hat Huawei nun wie andere Hersteller vorne unterhalb des Displays verbaut, Huawei-Fans werden sich also umgewöhnen müssen. Die Oberfläche namens Emui, die Huawei über das Standard-Android legt, greift stark in das Betriebssystem ein, es sieht nun eher Apples iOS ähnlich als Android. Dass auch das äußere Design an Apple erinnert, ist vermutlich auch kein Zufall. Viele Smartphones sehen sich mittlerweile so ähnlich, dass die Unterscheidung schwer fällt.

Wie lange Huawei den angepeilten Preis von knapp 600 Euro für das P10 wird halten können, muss sich zeigen. Er ist eigentlich das Einzige, was gegen das Gerät spricht. Denn das zwar schon ein Jahr alte, aber technisch noch immer hervorragende Galaxy S 7 von Samsung gibt es mittlerweile für um die 500 Euro, das ebenfalls eine hervorragende Kamera enthält.

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