Smartphone-Programm "Camera":Facebook veröffentlicht Foto-App

Vor nur wenigen Wochen übernahm Facebook den mobilen Fotodienst Instagram, nun bringt das Freundschaftsnetzwerk eine eigene Smartphone-App für Fotos auf den Markt. Bedeutet "Facebook Camera" mittelfristig das Ende für Instagram?

Facebook macht Ernst beim Thema Smartphone-Fotos: Erst fädelte das weltgrößte Online-Netzwerk die Übernahme der Bilder-Plattform Instagram ein, jetzt folgt die eigene App. Mit der "Facebook Camera" kann man wie bei Instagram Bilder mit Farbfiltern bearbeiten, aber zudem auch stapelweise bei Facebook hochladen.

Smartphone-Programm "Camera": Facebook-App "Camera": Bilder teilen im Instagram-Look.

Facebook-App "Camera": Bilder teilen im Instagram-Look.

(Foto: AP)

Am Donnerstag brachte Facebook die App für Apples iPhone heraus, später sollen nach Unternehmensangaben womöglich andere Plattformen folgen. Im deutschen App Store von Apple war das Programm am Freitagmorgen zunächst nicht verfügbar.

Facebook hat den Kauf von Instagram für rund eine Milliarde Dollar im April vereinbart. Der Deal wird laut US-Medienberichten noch von den amerikanischen Wettbewerbshütern geprüft. Eine Frage ist jetzt, wie sie den Kauf des wohl stärksten Konkurrenten vor dem Start des eigenen Angebots einschätzen.

Instagram hatte zum Kauf zwar nur rund 30 Millionen Nutzer gegenüber Facebooks rund 900 Millionen - es hatte sich aber erfolgreich eine Nische bei Smartphone-Bildern gesichert.

Facebook packt im Mobilgeschäft an

Facebook hat eine offene Flanke im mobilen Geschäft. Wer von Smartphones und Tablets mit einer App auf Facebook zugreift, bekommt bisher keine Werbung zu sehen - damit macht Unternehmen dabei auch kaum Umsatz. Und nach jüngsten Angaben nutzten immerhin fast 500 Millionen Mitglieder die mobilen Apps.

Beim weiteren Ausbau des Mobilgeschäfts setzt Facebook nun vor allem Fotos.

Derzeit laden Facebook-Nutzer jeden Tag 300 Millionen Bilder bei dem Netzwerk hoch. Die nun veröffentlichte App dürfte bereits vor dem Instagram-Kauf entwickelt worden sein, hat sie doch ähnliche Funktionen wie die bekannten Filter des Fotodienstes.

Dennoch gibt es Unterschiede, beispielsweise findet bei Facebook Camera keine neue Vernetzung zwischen Nutzern über Fotos oder Bildthemen statt, wie dies bei Instagram der Fall ist. Instagram soll nach Aussage eines Facebook-Verantwortlichen bei Wired.comweiterhin unabhängig bleiben.

Allerdings ist noch unklar, wie lange dieses Versprechen bestehen wird. Einige Beobachter der Technologie-Branche sehen den Instagram-Kauf vor allem als Versuch, einen unliebsamen Konkurrenten loszuwerden.

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