Second Life:Der kleine Unterschied

Die Gender-Diskussion ist in "Second Life" angekommen. Forscher wollen wissen, ob sich virtuelle Männlein und Weiblein geschlechtstypisch verhalten

Verhaltensforscher der Universität Stuttgart-Hohenheim wollen die virtuelle Internet-Welt "Second Life" für Verhaltensstudien nutzen. Von Herbst an sollen mehrere hundert Studenten an einem Experiment in der virtuellen Welt teilnehmen, teilte die Universität am Freitag in Stuttgart mit.

Second Life: Ganz klar ein männlicher Avatar, aber verhält er sich auch so?

Ganz klar ein männlicher Avatar, aber verhält er sich auch so?

(Foto: Foto: AP)

Sie sollen sich in "Second Life" bewegen und dort mit anderen verhandeln. Die Studenten erhalten Vorgaben, worüber sie verhandeln sollen und ob sie dabei als Frau oder Mann auftreten werden.

Kampf oder Kommunikation?

Die Wirtschaftsinformatikerin Maraike Schoop geht davon aus, Frauen und Männer in den Verhandlungen unterscheiden zu können - egal, ob sie mit dem Abbild einer Frau oder eines Mannes im Internet auftreten. "Frauen versuchen eine Lösung zu finden, bei der jeder gewinnt", sagte die Verhaltenforscherin.

Männer hingegen würden häufiger einen Verteilungskampf ausfechten. Sie gingen davon aus, dass jeder Vorteil des anderen automatisch zu eigenen Verlusten führt.

Die Erlebniswelt "Second Life" hat weltweit mehrere Millionen registrierte Nutzer. In virtuellen Clubs, Kneipen und Firmengebäuden zummeln sich dort zehntausende grafische Vertreter der Nutzer (Avatare).

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