Schadsoftware:Endlosdruck-Trojaner treibt Firmen zur Verzweiflung

Der Traum jedes Papierverkäufers: Ein Trojaner reißt die Kontrolle von Firmendruckern an sich - und startet Massen-Druckaufträge in Unternehmen weltweit.

Es trägt offiziell den Namen "Trojan.Milicenso", die Antivirus-Firma Symantec bezeichnete es bereits als "wahrgewordenen Traum eines Papierverkäufers": Ein ungewöhnliches Schadprogramm sorgt derzeit dafür, dass Tausende Firmendrucker weltweit unaufgefordert bis zum Papierstau drucken.

Schadsoftware: Frau am Bürodrucker (Symbolbild): Kauderwelsch aus dem Netzwerkdrucker.

Frau am Bürodrucker (Symbolbild): Kauderwelsch aus dem Netzwerkdrucker.

(Foto: iStock)

Der Trojaner verbreitet sich offenbar über schädliche Mail-Anhänge oder Skripte auf manipulierten Webseiten. Die Software dient eigentlich dazu, den Internet Explorer ohne das Wissen des Nutzers zu manipulieren und Startseite, Suchergebnisse und angesteuerte Webseite so zu ändern, dass auf dem Bildschirm immer wieder bestimmte Online-Werbung aufploppt.

Ein Nebeneffekt aber löst den Druckmarathon aus: Das Programm entpackt eine Datei in den Druckaufträgen, die Windows wiederum in einen einzigen, riesigen Druckauftrag umwandelt. Was dann auf Papier gebracht wird, ist allerdings unverständliches Kauderwelsch. Betroffene können den Vorgang in der Regel nur durch das Ziehen des Steckers stoppen.

Derzeit sind laut Symantec vor allem IT-Systeme in USA, Indien, Südamerika und einigen nordeuropäischen Ländern betroffen, darunter Deutschland.

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