Schadprogramme in der EU:Kontinent der Viren

Gut ein Drittel der europäischen Internetnutzer hat mit Viren und anderer Schadsoftware zu kämpfen - in einigen Ländern nimmt das Problem überhand.

Gut ein Drittel der Internetnutzer in der EU hat sich im Jahr 2010 mit Computerviren, Trojanern und anderen Schadprogrammen herumgeärgert. Nur drei Prozent jedoch erlitten durch Tricks wie gefälschte E-Mails (Phishing) oder den Missbrauch von Bank- oder Kreditkarte finanziellen Schaden.

Computervirus

Schadprogramme ermöglichen finsteren Gesellen den Zugang zu sensiblen Computerdaten - ein Problem, das viele Europäer kennen.

(Foto: iStock)

Das ergibt sich aus in Luxemburg veröffentlichten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat. Deutschland liegt mit 22 Prozent von Viren und anderer "Malware" betroffenen Nutzern auf der relativ sicheren Seite.

Weniger Vorfälle gab es lediglich in Österreich (14 Prozent), Irland (15 Prozent) und Finnland (20 Prozent). Am meisten mit Computerschädlingen zu kämpfen hatten die Internetnutzer in Bulgarien (58 Prozent), Malta (50 Prozent), der Slowakei (47 Prozent), Ungarn (46 Prozent) und Italien (45 Prozent).

Bei den finanziellen Schäden liegt Deutschland mit drei Prozent Betroffenen genau im Durchschnitt. Negative Spitzenreiter sind hier Lettland (acht Prozent), Großbritannien (sieben Prozent) sowie Malta und Österreich (je fünf Prozent).

84 Prozent der Internetnutzer in den 27 EU-Staaten haben nach Angaben von Eurostat Sicherheitssoftware oder andere Vorkehrungen wie Firewalls und Spamfilter verwendet, um ihre privaten Computer und Dateien zu schützen.

Wenig Augenmerk auf Kinder

Am vorsichtigsten waren demnach die Niederländer mit 96 Prozent, gefolgt von Luxemburg, Malta und Finnland mit je 91 Prozent. Deutschland lag mit 88 Prozent noch oben dabei.

Eher nachlässig waren die Internetnutzer in Lettland (62 Prozent Schutzvorkehrungen), Rumänien (64 Prozent) und Estland (65 Prozent).

Kindersicherungssoftware installiert hatten 2010 nur 14 Prozent der europäischen Internetnutzer, in deren Haushalt auch Kinder leben. Deutschland lag mit zwölf Prozent noch unter dem Durchschnitt.

Am vorsichtigsten waren hier die Nutzer in Luxemburg und Slowenien mit jeweils 25 Prozent sowie in Frankreich mit 24 Prozent. Am nachlässigsten gingen mit diesem Thema die Nutzer in Bulgarien um: Nur zwei Prozent verwendeten Kinderschutzfilter. In Rumänien und der Slowakei waren es nach den Angaben von Eurostat jeweils drei Prozent.

Die Erhebung von Eurostat wurde hauptsächlich im zweiten Quartal 2010 durchgeführt und bezieht sich auf den Zwölfmonatszeitraum davor.

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