SAP-Konkurrent:Oracle öffnet zwei Rechenzentren in Deutschland

Kunden aus Deutschland verlangen nach Datenschutz. Aus diesem Grund will Oracle zwei Rechenzentren hierzulande eröffnen.

  • Oracle öffnet zwei Rechenzentren in Deutschland.
  • Der Chef von Oracle, Larry Ellison, ist erst kürzlich zurückgetreten

Die Rechenzentren sollen vor Jahresende starten

Der Technik-Konzern Oracle will zwei Rechenzentren in Deutschland öffnen. Sie sollen vor Jahresende in Frankfurt und München ans Netz gehen, wie der Konzern ankündigt. Die Rivalität mit dem deutschen Unternehmenssoftware-Spezialisten SAP habe bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt, sagte Deutschlandchef Jürgen Kunz.

Mit den Rechenzentren sollen vor allem Unternehmen bedient werden, die ihre Cloud-Dienste aus Deutschland beziehen wollen, so Kunz. "In Deutschland ist Datensicherheit ein besonders sensibles Thema. Die Ankündigung ist ein Zeichen dafür, dass Oracle als US-Unternehmen dem deutschen Markt verbunden bleibt."

Seit das Ausmaß der NSA-Affäre bekannt wurde, entdecken immer mehr Unternehmen, dass es auch ein Geschäftsmodell sein kann, auf Datenschutz zu setzen. Ähnlich dürfte das auch Oracle sehen. Dort heißt es, es gebe zwar Kunden aus Deutschland, die kein Problem damit hätten, ihre Daten im Ausland aufzubewahren. "Es gibt aber auch Kunden mit dem Bedürfnis, die Daten in Deutschland zu speichern, und wir wollen auch ihnen gerecht werden." In einigen Bereichen wie Personaldaten müssten die Informationen in vielen Fällen in deutschen Rechenzentren gelagert werden.

Ellison als Oracle-Chef zurückgetreten

Erst kürzlich verlor Oracle seinen Chef: Mitte September trat Larry Ellison, der Oracle gegründet hatte, von seinem Chefposten zurück. Mit Ellison verlässt eines der letzten Mitglieder der ersten Generation in der Technik-Branche seinen Platz, schrieb die New York Times.

Ellison, der laut dem Forbes-Magazin einen der Top-Plätze der riechsten Männer Amerikas belegt, Er wolle in Zukunft im Verwaltungsrat bleiben und mit den Nachfolgern gemeinsam das Geschäft führen. Es ist also kein kompletter Rückzug.

Google baut Rechenzentrum in den Niederlanden

Auch der Suchmaschinenkonzern investiert in Europa: Für 600 Millionen Euro baut Google ein Rechenzentrum in den Niederlanden. Die Anlage an der Emsmündung in Eemshaven soll mehreren zehntausend Servern Platz bieten und bis 2016 in Betrieb gehen, kündigten das Unternehmen und das niederländische Wirtschaftsministerium vergangene Woche an. Das Zentrum entsteht auf einer Fläche von 40 Fußballfeldern und soll mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigen. Google betreibt bereits ein Datenzentrum in dem Hafenstandort unweit der deutschen Grenze. Dort erreicht das transatlantische Glasfasernetz Europa und mehrere Kraftwerke sorgen für die große Menge benötigten Stroms.

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