Rückenschmerzen:Diese Brille soll den Smartphone-Buckel verhindern

Rückenschmerzen: Und immer schön den Rücken gerade halten! Die Eyeforcer-Brille soll Kindern eine bessere Haltung beibringen.

Und immer schön den Rücken gerade halten! Die Eyeforcer-Brille soll Kindern eine bessere Haltung beibringen.

(Foto: PR)
  • Ein Start-Up aus Kanada sammelt Startkapital für eine Brille, die bewirken soll, dass Kinder am Smartphone gerade sitzen.
  • Achten Träger der Brille nicht genug auf ihre Haltung, verdunkelt sich der Handybildschirm.

Von  Kathrin Werner

Zusammengekauert und den Kopf nach vorne geneigt starrt die Menschheit Stund um Stund auf ihre Smartphones und Tablet-Computer. Das kann Rückenschmerzen auslösen. Bei den Kleinsten und ihren weichen Knochen, warnen einige Ärzte, kann das noch viel ernstere Konsequenzen haben: schief wachsende Hälse, Haltungsschäden, gar Fettleibigkeit, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen. "Tech Neck" haben sie das Phänomen getauft und das klingt auf Englisch deutlich griffiger als die deutsche Übersetzung "Technik-Hals" oder genauer: ein vom Hinabstarren auf technische Geräte verursachter steifer Hals.

Doch kein neues Problem, für das nicht ein Start-up eine Lösung erfände. Der kanadische Arzt Vahid Sahiholnasab und sein BWL-studierender Neffe Ryan Sahiholnasab haben den Eyeforcer entwickelt: eine mit Sensoren ausgestattete Hightech-Brille, die Alarm gibt, wenn das Kind den Rücken krümmt. Die beiden haben ihr Projekt bei der Finanzierungsplattform Kickstarter angemeldet. Sie wollen bis Mitte Juli 150 000 Dollar einsammeln, die Geräte verschicken sie Ende des Jahres. Wer bei Kickstarter mitmacht, zahlt 93 Dollar pro Brille.

Die Eyeforcer-Brille, ein dicker Plastikrahmen ohne Gläser, verbindet sich mit einer Kontroll-App für das Betriebssystem Android. Wenn das Kind den Kopf zu sehr kippt, zeigt das Display eine Warnung. Nach fünf Warnungen schaltet sich der Bildschirm gnadenlos aus. Mit der Brille auf der Nase sehen sie zwar nicht unbedingt cool aus, aber sie halten den Rücken schön stramm. Ihnen das Smartphone wegnehmen oder an ihrer Halshaltung herumzunörgeln, sei zwecklos, glaubt Vahid Sahiholnasab: "Wenn man Kinder um etwas bittet, gehorchen sie nicht immer. Aber der Eyeforcer gibt ihnen die Freiheit, ihre Haltung selbst zu korrigieren."

Wer jetzt denkt, die frechen Racker könnten die Maßregelung umgehen, indem sie die Brille absetzen, denkt falsch: Die Sahiholnasabs haben Sensoren eingebaut, die erkennen, ob das Kind die Brille auf der Nase hat oder nicht. Nimmt es sie ab, bekommt es die gleiche Warnung wie beim krummen Sitzen - und der Bildschirm wird schwarz.

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