Projektoren für zu Hause:Großes Kino

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Die Fußballweltmeisterschaft naht und die Projektorenpreise sind dramatisch gefallen. Für unter 1000 Euro gibt es schon die Grundausstattung fürs Heimkino. Wer genug Platz und genug weiße Wand hat, sitzt damit in der ersten Reihe.

Nicola D. Schmidt

Projektor sein ist schwer: Die Klein-Kinos müssen leise sein, kaum Hitze produzieren, wenig Abstand zur Leinwand brauchen und nicht zuviel kosten. Auf dieser CeBIT kommen die Hersteller dem Ideal schon ziemlich nahe.

Die Kunden können derzeit zwischen der etablierten Liquid Crystal Display (LCD)-Technik und dem Digital Light Processing (DLP) wählen. LCD arbeitet mit drei Flüssigkristalldisplays, für jede der Grundfarben eines.

Diese Projektoren stellen Schrift und Daten perfekt dar, allerdings sind die Gehäuse größer und sie nutzen die Lampen nicht so effektiv wie die neuen DLP-Projektoren.

DLP basiert auf einem speziellen Chip, der mit mikroskopisch kleinen Spiegeln jeden Bildpunkt so reflektiert, dass das Bild auf der Leinwand entsteht. Der Vorteil: Kompakte Gehäuse, naturgetreue Farben und sehr helle, glatte Bilder. Bei Graustufen hat allerdings LCD die Nase vorn und in punkto Lüfterlärm muss DLP ebenfalls zurück stecken.

Lichtstärken werden bei Projektoren in ANSI-Lumen angegeben, für mobile Geräte liegen die Werte meist zwischen 1000 und 2000. Je höher die Lichtstärke, desto eher kann der Projektor auch bei Tageslicht ein sichtbares Bild auf die Leinwand werfen.

Manche Geräte haben daher zwei Modi: Einen sehr hellen für Tageslicht-Projektionen und einen weniger hellen für den gemütlichen Fernseh-Abend. Denn was tagsüber im Büro an Licht nötig ist, um gegen das Tageslicht im Raum noch ein Bild zu sehen, ist für die Augen in einem dunklen Raum auf Dauer zu anstrengend.

Wirklich gute Bilder liefern Geräte unter 1000 Euro meist nur in einem mindestens leicht abgedunkelten Raum.

Ebenfalls wichtig ist das Kontrastverhältnis der Projektoren - die Leistung variiert schon mal zwischen 400:1 und 2000:1 im gleichen Preissegment. Der Wert entscheidet darüber, wie scharf Konturen auf der Leinwand dargestellt werden.

Daher ist auch auf gute Schwarzwerte zu achten - sonst ist die schwarze Nacht im Gruselfilm allerhöchstens schmierig grau. Gerade dies ist eine Schwachsteller vieler DLP-Projektoren.

Das Teuerste an den Projektoren sind die Lampen, sie können im Neukauf locker 250 Euro kosten. Ihre Lebensdauer ist bei jedem Projektor angegeben und mit dieser Zahl ist nicht zu spaßen, schon nach 80 Prozent der Stundenzahl kann die Leistung merklich nachlassen.

Hier zahlt sich aus, wenn der Projektor gut gepflegt wurde, was für die Lampen heißt, dass sie genug Zeit zum Abkühlen haben. Wenn der Projektor keine spezielle Abschalt-Vorrichtung hat, darf er nach dem Ausschalten erst vom Strom getrennt werden, wenn der Lüfter nicht mehr läuft. Sonst wird die Lampe nicht ausreichend gekühlt, die Lebensdauer leidet.

Alle Hersteller geben den Lautstärkepegel der Projektoren in Dezibel (dB) an. Dabei sind wirklich flüsterleise Werte von 30 dB, was einem ruhigen Zimmer entspricht, keine Seltenheit mehr. Doch auch hier sollte jeder auf seine eigenen Augen und Ohren vertrauen und das Gerät nach Möglichkeit im Laden testen.

Ob einem die Farbwiedergabe der DLP-Technik lieber ist als LCD-Beamer, welche Lichtstärke man bevorzugt und ob einen das Lüftergeräusch nun stört oder nicht, hängt stark von persönlichen Vorlieben ab. Oft wird man dabei Kompromisse machen müssen: Sehr lichtstarke Lampen erzeugen auch viel Hitze in den kleinen Gehäusen, die dann wieder durch einen lauten Lüfter gekühlt werden müssen.

Über Signal- und Steckerformate muss man sich bei den neuen Geräten eigentlich gar keine Gedanken mehr machen, sie verarbeiten fast jedes Eingangssignal und haben zahlreiche Anschlüsse für verschiedene Medien. Die Projektoren sind zudem kleiner und leichter geworden - man kann sie also auch für den Fernsehabend bei Freunden mal eben einpacken und mitnehmen.

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