PC-Geschichte:Fünf Computer für die Ewigkeit

Der PC stirbt aus? Gewagte Prognose. Aber selbst wenn es stimmen sollte, ist es nicht schlimm. Denn diese Blechkameraden werden für immer in Erinnerung bleiben.

Von Pascal Paukner

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PC-Geschichte:IBM PC 5150

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Quelle: SZ

Der PC stirbt aus? Gewagte Prognose. Aber selbst wenn es stimmen sollte, ist es nicht schlimm. Denn diese Blechkameraden werden für immer in Erinnerung bleiben.

Die Revolution begann am 12. August 1981 in einem New Yorker Luxushotel. Sie zeichnete sich durch schlechtes Design, mittelmäßige Technik und einen merkwürdigen Namen aus. Der Beginn der Revolution war die Präsentation eines grauen Kastens, des ersten erfolgreichen Heimcomputers, IBM PC 5150. Revolutionär an dem Apparat war nicht das Aussehen und auch nicht die Technik. Revolutionär waren günstiger Preis sowie ungewöhnliche Herstellung. Ab 1565 Dollar ging das Gerät über den Ladentisch. Hergestellt wurde der 5150 aus Komponenten, die IBM anderswo eingekauft hatte, die Rechenpower von Intel, das Betriebssystem von Microsoft. Mit dieser Strategie gelang IBM, woran zuvor nur Utopisten geglaubt hatten: Auch Privatleute griffen zu. Der Computer wurde zum Personal Computer.

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PC-Geschichte:Commodore 64

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Quelle: SZ

Dieses Gerät ist nicht einfach ein Computer. Es ist eine Legende. Im Herbst 1982 kam der Commodore 64 auf den Markt. Optisch handelte sich der PC wegen seiner braunen Farbe und der ungewöhnlichen Form schnell den Ruf eines Brotkastens ein. Technisch war der C64 den meisten Konkurrenten weit voraus. Ein für damalige Verhältnisse unendlich erscheinender Arbeitsspeicher von 64 Kilobyte eröffnete Programmierern ungekannte Möglichkeiten. Ein analoger, dreistimmiger Synthesizer sorgte dafür, dass der C64 unter Musikern gefeiert wurde. Die Luxusausstattung schlug sich auch im wirtschaftlichen Erfolg des anfangs 1500 Mark teuren Geräts nieder. Manche Schätzungen gehen von bis zu 30 Millionen verkauften Einheiten aus. Ein bis heute, 31 Jahre später, nicht wieder erreichter Rekord.

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PC-Geschichte:Apple Macintosh

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Quelle: SZ

Vermutlich hat Steve Jobs einen Wutausbruch bekommen. So genau ist das nicht überliefert. Grund dazu hätte der Apple-Gründer jedenfalls gehabt. Als seine Firma den Macintosh im Januar 1984 in den Handel brachte, war das Gerät bereits veraltet. 128 Kilobyte Arbeitsspeicher? Netter Versuch. Also besserte Apple nach und lieferte acht Monate später 512 Kilobyte. Ein Knaller, der den Durchbruch bedeutete. Neben ordentlicher Technik verfügte der Macintosh über eine grafische Benutzeroberfläche und ließ sich mittels einer Maus bedienen. Noch bedeutender als der Macintosh ist die Werbung, welche Apple für das Produkt drehen ließ. Der Werbespot, der während des Super-Bowl-Finales 1984 ausgestrahlt wurde, preist Apple als Weg aus der Sklaverei. Manche glauben das heute noch immer.

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PC-Geschichte:Medion MT 29

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Quelle: SZ

Es waren dramatische Szenen, die sich am Morgen des 10. November 1999 in Frankfurt am Main abspielten. 150 Schnäppchenjäger hatten sich gegen neun Uhr vor einem Aldi-Markt eingefunden. Als das Geschäft seine Türen öffnete, stiegen die Leute über Einkaufswagen und drängten sich um eine Palette. Ihr Ziel: Ein Windows-98-Rechner, Intel Pentium III mit 64 Megabyte Arbeitsspeicher. Innerhalb von zehn Minuten waren die mehr als 100 Exemplare des Medion MT 29 ausverkauft. Der Hype um die Aldi-Computer erreichte den Höhepunkt. Auch in anderen Städten spielten sich solche Szenen ab. Aldi etablierte den Computer als Discountartikel. Auch Familien, die den Computerboom bis dahin kritisch-distanziert begleitet hatten, ließen sich vom günstigen Preis überzeugen und griffen zu.

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PC-Geschichte:Samsung Ativ Book 9 Plus

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Quelle: SZ

Es ist nicht leicht, die kleine, aber einflussreiche Szene der Technik-Blogger kollektiv zum Ausflippen zu bringen. Dem koreanischen Computer-Konzern Samsung ist dieses Kunststück kürzlich dennoch gelungen. Der Schlüssel zum Erfolg war aber wider Erwarten kein Smartphone und auch kein Tablet. Samsung präsentierte den Gadget-Fans ein neues Notebook, das Ativ Book 9 Plus. 1,37 Zentimeter ist das Gerät dünn. Und wer nun glaubt, Samsung habe bei so wenig Platz an der eingebauten Technik gespart, liegt falsch. Das Display des Gerätes löst bei einer Größe von 13,3 Zoll mit 3200 mal 1800 Pixeln auf und kann per Fingerkontakt gesteuert werden. Der Akku hält laut Herstellerangaben trotzdem zwölf Stunden durch. Wer will da noch behaupten, der PC habe keine Zukunft? 

© SZ vom 16.08.2013/pauk
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