Nach dem richterlichen Verkaufsverbot für sein Galaxy Tablet will Samsung in Deutschland nun eine neue Version auf den Markt bringen - und so noch am lukrativen Weihnachtsgeschäft teilhaben. Das umgestaltete Modell der Variante 10.1 solle noch kommende Woche in die Läden kommen, kündigte der südkoreanische Konzern am Donnerstag an.
Samsung änderte für die neue Version das Design des Rahmens und baute den Lautsprecher an anderer Stelle ein. Die neue Version wird Galaxy Tab 10.1N heißen.
Das Düsseldorfer Landgericht hatte Anfang September den Verkauf des ursprünglichen Modells wegen einer zu großen Ähnlichkeit mit Apples iPad verboten. Apple hatte den Vertrieb in Deutschland per Einstweiliger Verfügung stoppen lassen, weil das Galaxy Tab gegen geschützte Design-Muster des US-Konzerns verstoße. Auch vor Gerichten in Australien und den Niederlanden hat Apple erfolgreich geklagt. Der iPad-Hersteller nahm am Donnerstag keine Stellung dazu, wie er auf den Vorstoß von Samsung reagieren wird.
Mit der Markteinführung der neuen Version ist der Streit allerdings noch lange nicht vorbei: Samsung legte Widerspruch gegen das Verkaufsverbot ein, kurz vor Weihnachten wird sich das Oberlandesgericht in Düsseldorf damit befassen. Zudem hatte Apple Samsung mit der Verfügung des Düsseldorfer Landgerichts auch gezwungen, das kleinere Galaxy Tab 7 vom Stand auf der Elektronik-Messe IFA in Berlin zu entfernen.
Das Verfahren in Düsseldorf ist Teil eines umfassenden Patentstreits der beiden Elektronik-Schwergewichte, in dem sie sich gegenseitig Ideenklau vorwerfen. In Deutschland gibt es weitere Verfahren in Mannheim, bei denen wiederum Samsung wie in anderen Ländern unter anderem den Vertrieb des iPhones stoppen lassen will. Samsung und Apple streiten in mehreren Ländern weltweit vor Gerichten und Handelsbehörden um Patente für Technologien und um das Design von Geräten.