Nüchternheitstest im Browser:Facebook-Sperre für Schnapsleichen

Wer Alkohol getrunken hat, sollte Facebook und Twitter besser meiden. Zumindest nach Ansicht einer US-Internetfirma, die eine Alkoholkontrolle für den Browser gebastelt hat.

Sie tauchen meist mitten in der Nacht auf, zu ihren Kennzeichen zählen fehlende Zusammenhänge und zahlreiche Rechtschreibfehler: Im Alkoholrausch abgeschickte Internet-Botschaften sind längst Teil der Online-Kultur.

Nach Ansicht der US-Internetfirma Webroot gehört die Kombination aus Facebook oder Twitter plus einem kräftigen Alkoholrausch nicht zu den besten Seiten des Internets. Das Unternehmen hat deshalb einen "Nüchternheitstest" entwickelt, mit dessen Hilfe peinliche Botschaften in sozialen Netzwerken der Vergangenheit angehören sollen.

Das kostenlose Programm, das im Internet-Browser Firefox installiert werden muss, testet vor dem Einloggen in Facebook, Myspace, Twitter, Flickr und ähnliche Netzwerke die Motorik des Nutzers. Zudem kann jede beliebige Internetadresse geblockt werden.

Der Nutzer muss bei dem Test zunächst unter Beweis stellen, dass er mit dem Cursor seiner Maus innerhalb eines kreiselnden Kreises bleiben oder eine Reihe blinkender Lichter richtig zuordnen kann. Erst dann lässt das Programm den Zugang zu den sozialen Netzwerken zu.

Der Test verlangt dabei selbst von nüchternen Nutzern volle Konzentration, da diese schnell reagieren müssen. Die Überprüfung solle der "peinlichen Berührtheit nach bedauerlichen, spät in der Nacht verschickten Nachrichten" ein Ende setzen, proklamiert Webroot.

Apps, die Lücke im System

Jeder Internetnutzer bestimmt selbst, ab welcher Uhrzeit das Programm den sonst freien Zugang zu Facebook und Co. nur nach Bestehen des Tests zulässt. Der Internetkonzern Google hat ein ähnlich funktionierendes Programm bereits für das Versenden von E-Mails entwickelt. Diese können nur verschickt werden, wenn der Nutzer des Programms innerhalb einer Minute fünf leichte Mathe-Aufgaben löst.

Allerdings greift der Webroot-Test bei näherem Hinsehen zu kurz: Viele der Trunkenbotschaften erstellen Nutzer unterwegs, in Kneipen oder in Clubs. Hierfür verwenden sie allerdings meist nicht ihren Browser, sondern entsprechende Apps ihres Smartphones.

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