Neue Google-Funktion:Gmail beantwortet E-Mails selbst

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Googles neue E-Mail-App könnte besonders Menschen ansprechen, die ihre Nachrichten auf Smartphones mit kleineren Touchscreen-Tastaturen einsehen und beantworten. (Foto: AP)
  • Google will mit Hilfe lernender Computer das Beantworten von E-Mails erleichtern.
  • Nutzer von Googles E-Mail-Dienst können 20 000 Vorschläge für Antworten auf Basis des Inhalts eingehender Nachrichten nutzen.

Schnelle automatische Antwort

Am Anfang war die Software dauerverliebt. Der Prototyp habe auf so ziemlich alles mit "Ich liebe dich" geantwortet, schreibt Greg Corrado von Google. Jetzt soll die künstliche Intelligenz seines Teams fähig sein, E-Mails sinnvoll zu beantworten. Googles neue Funktion "Smart Reply" für Gmail soll von Ende der Woche an automatisch die passende Antwort auf E-Mails finden und sie dem Nutzer vorschlagen.

Die Funktion ist Teil von Googles Inbox-App, mit der Kunden ihren E-Mail-Eingang organisieren können, wie das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View mitteilt. Sie steht vorerst nur auf Englisch zur Verfügung. Konkret soll die neue Funktion E-Mails erkennen, die eine schnelle Antwort verdienen und dem Nutzer aus 20 000 Antwortmöglichkeiten eine vorschlagen. Für das automatische Beantworten werden ihm bis zu drei Optionen angeboten, bevor die Antwort verschickt wird.

"Smart Reply" würde zum Beispiel bei der Frage nach Urlaubsplänen Antworten vorschlagen wie "Noch keine" oder "Ich arbeite daran". Die Software "liest" die Texte eingehender Nachrichten mit. Ein so genanntes neuronale Netzwerk soll anhand der Worte erkennen, worum es in der E-Mail geht und entsprechende Antwort-Vorschläge machen. Es soll aber auch aus der Auswahl der Antworten lernen, für die sich die Nutzer dann entscheiden.

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Antworten auf dem Smartphone soll leichter werden

Die Option soll vor allem Menschen ansprechen, die ihre E-Mails auf Smartphones mit kleineren Touchscreen-Tastaturen einsehen und beantworten, heißt es bei Google. Offen soll die Funktion für alle sein, die die kostenlose Version der Inbox nutzen sowie für die mehr als zwei Millionen Unternehmen, die für die Apps für den Arbeitsbereich zahlen.

Google hatte Inbox vor einem Jahr als ausgeklügeltere Version seines weit verbreiteten E-Mail-Dienstes Gmail präsentiert. Wie viele Nutzer Inbox bereits installiert haben, ist unklar. Gmail nutzen weltweit mehr als 400 Millionen Kunden.

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