Netzprobleme in London:O2-Chef: Abbitte wegen iPhone-Apps

Weil einige Londoner zu viel mit dem Handy daddeln, können andere nicht telefonieren: Nun muss der Netzbetreiber nachrüsten.

Multimedia-Handys sind kleine Datenfresser: Weil sie ihre Besitzer dazu verleiten, sich ständig mobil mit dem Internet zu verbinden, belasten sie die Netze der Anbieter.

Viele Londoner O2-Kunden hatten mit ihrem Handy Netzprobleme (Foto: Foto: iStock)

Der Datenhunger von iPhone und Co. hat nun den derzeit größten britischen Mobilfunknetzbetreiber O2 in Bedrängnis gebracht: Seit einigen Monaten klagen viele Kunden, vor allem aus dem Großraum London, über Netzausfälle, durch die sie daran gehindert werden, Handygespräche zu führen.

Die Probleme wurden in der jüngeren Vergangenheit derart massiv, dass sich nun der britische O2-Chef Robert Dunne in einem Interview mit der Financial Times bei den Kunden entschuldigen musste: Es habe, so Dunne, eine "Explosion" des Datenverkehrs über Smartphones gegeben - einem Sprecher zufolge sei die Datenmenge inzwischen um das 18-fache angestiegen. Man habe mit solch großen Kapazitätsproblemen nicht gerechnet.

Die Konkurrenz lauert schon

Vor allem die Applikationen für Handys wie das iPhone hätten dazu beigetragen, dass das Netz stellenweise überlastet gewesen sei. Viele Miniprogramme greifen in sehr kurzen Intervallen auf das Internet zu, um sich aktuelle Daten zu holen.

O2 möchte deshalb zur Unterstützung des Netzes Änderungen am Datentransport vornehmen und möglichst bald 200 neue Sendestationen in London aufstellen. Mit Vodafone lauert bereits ein Konkurrent auf unzufriedene Kunden: Das Unternehmen bietet bald ebenso wie O2 das iPhone in Großbritannien an und hat bereits angekündigt, ein belastbareres Netz als der Rivale zur Verfügung zu stellen.

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