Nach Netzwerk-Ausfall:Gratis-Apps sollen Blackberry-Nutzer besänftigen

Versöhnungsangebot an verärgerte Kunden: Nach dem Ausfall seiner Dienste in vielen Teilen der Erde will Blackberry-Hersteller RIM seine Nutzer entschädigen - mit Handy-Spielen. Firmen erhalten indirekt sogar einen finanziellen Ausgleich.

Der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) entschuldigt sich bei seinen Kunden mit Gratis-Apps für den massiven Ausfall der mobilen Internetdienste in der vergangenen Woche.

Blackberry-Smartphones: Kostenlose Spiele sollen die Kunden beruhigen. (Foto: REUTERS)

Unter den Zusatzprogrammen, die die mehr als 70 Millionen Nutzer bis Ende des Jahres kostenlos herunterladen können, befinden sich unter anderem die Spiele "Sims 3" und "Texas Hold'em Poker 2". Firmenkunden erhalten überdies einen Monat Service gratis. "Wir sind unseren treuen Kunden dankbar für ihre Geduld", sagte Co-Chef und Firmengründer Mike Lazaridis nun.

Über vier Tage hinweg hatte es Aussetzer im Blackberry-System gegeben. Kunden konnten zeitweise keine E-Mails mehr senden oder empfangen, nicht mehr im Web surfen und auch keine Kurznachrichten über den Blackberry-eigenen Dienst verschicken. Telefonieren und SMS schicken funktionierte indessen.

"Wir ergreifen sofortige und scharfe Schritte, um zu verhindern, dass dies noch einmal passiert", versprach Lazaridis. Eine kaputte Netzwerk-Komponente hatte den Ausfall ausgelöst, der sich von Europa, Afrika und dem Nahen Osten bis nach Lateinamerika, Indien und schließlich in die USA und Kanada ausweitete. Ein Notsystem hatte versagt.

Nachdem die Störung am Donnerstag behoben war, verstopften Millionen ungesendete Nachrichten das Netzwerk. Die bisher schwerwiegendste Panne in der Firmengeschichte kam zur Unzeit: Blackberrys haben im umkämpften Smartphone-Markt zuletzt stark an Boden gegen Apples iPhone und die Android-Geräte verloren, sind aber insbesondere bei Geschäftsleuten und Behörden noch sehr beliebt.

Die mobilen Internetdienste laufen über Rechenzentren von RIM, was als besonders sicher gegen Schnüffelattacken von außen gilt. Ein Großaktionär forderte bereits den Verkauf von RIM.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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