Nach Kritik:Spotify bessert bei Datenschutzbestimmungen nach

  • Spotifys neue Datenschutzbestimmungen sorgten Mitte August für Proteste, weil der Eindruck entstand, der Musikdienst wolle pauschal möglichst viele Informationen sammeln.
  • In einer Aktualisierung der Bestimmungen wird genauer erklärt, welche Daten das Unternehmen für was benötigt.

Spotify formuliert vieles klarer

Nach einem Nutzer-Aufschrei über neue Regeln, die sich wie ein Blanko-Brief zum Datenzugriff lasen, bessert der Musikdienst Spotify wie versprochen nach. In dem am Donnerstag veröffentlichten neuen Text ist klarer eingegrenzt, wofür welche Informationen verwendet werden sollen.

Die Daten, die Spotify sammelt, ließen sich in zwei Kategorien unterteilen, heißt es in dem Blogeintrag von Gründer und Chef Daniel Ek. Unter die erste Kategorie fallen die Daten, die man Spotify übermitteln muss, wenn man den Dienst nutzen möchte. So brauche Spotify zum Beispiel Ortsdaten, weil die Deals mit der Musikindustrie oft nur für einige Regionen gelten. Deshalb müsse das Unternehmen wissen, in welchem Land sich der Nutzer gerade aufhalte. Stimmt man den Datenschutzbestimmungen von Spotify zu, erhebt der Musikdienst diese Daten.

Fotos, Kontakte und Mikrofon sind freiwillig

Bei den Daten der zweiten Kategorie können Nutzer dagegen selbst entscheiden, ob sie diese dem Unternehmen preisgeben wollen, um zusätzliche Funktionen nutzen zu können. Dazu gehöre der genaue Aufenthaltsort, um beispielsweise lokal beliebte Musik vorzuschlagen. Nach dem Zugang zum Mikrofon eines Smartphones werde Spotify erst fragen, sobald man eine Funktion zur Steuerung des Dienstes per Sprache entwickeln sollte. Der Musikdienst will auch nur auf einzelne Fotos zugreifen, die der Nutzer selbst auswähle, um sie als Profilbild oder als Titelbild für eine Playlist zu verwenden. Die Kontaktdaten würden benötigt, falls man in seinem Adressbuch nach anderen Spotify-Nutzern suchen möchte. Diese Daten werden nur erhoben, wenn die Nutzer explizit zustimmen.

Gründer Daniel Ek entschuldigt sich

In der vorherigen Version der Datenschutzbestimmungen erweckte das Fehlen solch präziser Einschränkungen den Eindruck, Spotify wolle sich pauschal den Zugriff auf möglichst viele Informationen sichern. Entsprechend stark war die Welle der Kritik. Daniel Ek entschuldigte sich und versprach mehr Klarheit.

Spotify gilt als Marktführer unter den neuen Streaming-Diensten, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Der Service hat 75 Millionen Nutzer, von denen 20 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. Zugleich wächst die Konkurrenz: Ende Juni stieg auch Apple in das Geschäft ein und kam in der noch laufenden Gratis-Probezeit auf elf Millionen Nutzer binnen eines Monats.

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