Musik im Internet:Angst vor iTunes

Kommende Woche erscheint das neue AC/DC-Album. Die Rock-Opas weigern sich, ihre Musik ins Netz zu stellen - gegen den Trend. Andere Bands nutzen das Internet geschickt, um sich zu vermarkten.

Henning Hochrinner

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acdc, ap

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AC/DC

Vielleicht etwas altomodisch: Die Band wird ihr neues Album "Black Ice" nicht über den Online-Musik-Shop iTunes verkaufen. In den USA gibt es das Album, das in der kommenden Woche erscheint, nur exklusiv bei Wal-Mart oder auf der Band-Homepage. Laut Frontmann Brian Johnson (Foto: links neben Gitarrist Angus Young) soll so das Album als musikalisches Erscheinungsformat geschützt werden. "Vielleicht bin ich ja nur altmodisch, aber wenn wir nicht aufpassen, wird iTunes die Musikwirtschaft umbringen", sagte Johnson.

Das ist: total gegen den Trend. Der Online-Verkauf von Musik hat stark zugenommen. Bei iTunes und Co. werden aber vor allem einzelne Songs zum Kauf angeboten. Ein komplettes Album ist online allerdings nur schwer an den Mann zu bringen.

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Bushido, dpa

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Bushido

Mimt gern den knallharten Geschäftsmann: Er geht besonders stark gegen Leute vor, die seine Musik illegal im Internet Downloaden. In einem Interview mit dem Stern sagte er: "Ich schicke im Monat zwischen 800 und 5000 Mahnbescheide an Leute, die meine Urheberrechte verletzten. Ein Freund von mir hat eine Software programmiert, die mir alle illegalen Downloader im Internet recherchiert."

Das ist: auch ein Weg um möglichst viel Geld zu scheffeln.

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kate nash, dpa

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Kate Nash

Die Singer-Songwriterin veröffentlichte Anfangs ihre Stücke auf der Internet-Plattform MySpace und wurde so bekannt.

Das ist: inzwischen absolut im Trend. Immer mehr Newcomer versuchen über das Internet bekannt zu werden, aber längst nicht jede Band mit eigener Web- oder MySpaceseite schafft es in die Charts. Lily Allen oder die Arctic Monkeys sind weitere Beispiele für eine clevere Selbstvermarktung im Netz.

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Radiohead, ap

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Radiohead

Nachdem die Band ihren Vertrag mit der Plattenfirma EMI nicht verlängern wollte, entschieden sich die Musiker Ende 2007 ihr Album "In Rainbows" frei zum Download anzubieten. Die Fans durften dabei selbst entscheiden, wie viel ihnen das Album wert ist und einen Betrag ihrer Wahl spenden.

Das ist: eine interessante Geschäftsidee. Obwohl das Album nur zwei Monate kostenlos angeboten wurde, war der Band die Sympathie der Fans sicher - kostenlose Publicity gab es noch dazu. 60 Prozent der Leute entschieden sich, gar nichts für das Album zu zahlen. Trotzdem gehen Experten davon aus, dass sich das Projekt auch finanziell für die Band gelohnt hat.

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Nine Inch Nails

Ähnlich wie Radiohead veröffentlichten auch Nine Inch Nails (Foto: Sänger Trent Reznor) ihr letztes Album "The Slip" kostenlos auf ihrer Homepage. Allerdings steht es immer noch zum freien Download bereit. Wie die Band in ihrem Internetauftritt schreibt, ist das ein Dankeschön an die Fans für deren ständige Unterstützung.

Das ist: toll für die Fans. Das Album wurde unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht, mit der Künstler auf ihre Urheberrechte in gewissem Rahmen verzichten. Auch die Beasty Boys haben schon im Jahr 2004 einige Titel auf diesem Weg als Beilage des amerikanischen Technik-Magazins Wired veröffentlicht.

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prince, dpa

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Prince

2007 brachte der Musiker sein Album "Planet Earth" in Großbritannien als Gratisbeilage der Zeitung Mail on Sunday unter das Volk. Auf diesem Weg machte er seinem Ärger über die Plattenindustrie Luft. Die Aktion sollte ein Protest gegen sie sein. Prince empfinde Verkaufscharts nur als Konstruktion der Musikindustrie, die heutzutage wenig oder keine Bedeutung für Fans oder Künstler habe, zitierte die Zeitung damals einen Sprecher des Popstars.

Das ist: nicht konsequent. Nach der Aktion wurde das Album nicht mehr kostenlos angeboten.

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aerosmith, ap

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Aerosmith

Die Altrocker dürften schon genug Geld verdient haben, dennoch folgen sie nicht dem Beispiel von Radiohead. Sie vermarkten ihre Songs im Videospiel "Guitar Hero - Aerosmith", indem der Spieler bekannte Titel der Band mit einem speziellen Gitarren-Controller nachspielen kann.

Das ist: nur was für echte Fans. Wer nur die Musik hören will, ist mit dem direkten Kauf der Titel besser bedient.

Foto: ap (sueddeutsche.de/mri/bön)

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