Multimedia:Die Überall-Unterhaltung

Die Computerisierung der Unterhaltungselektronik schreitet weiter voran. Das Fernsehen soll schärfer werden - selbst die 4,7 Gigabyte einer normalen DVD bieten da schon wieder zu wenig Speicherplatz.

Von Michael Lang

Ein Blickfang auf der Cebit sind die überdimensionalen Flachbildschirme und TV-Geräte. Der koreanische Hersteller Samsung um Beispiel zeigt den Prototyp eines Plasma-TV-Geräts mit einer Bilddiagonalen von 259 Zentimeter (102 Zoll). Mit einer Bildauflösung von 1920 mal 1080 ist das Gerät für das hochauflösende Fernsehen (HDTV) geeignet.

Multimedia: Sharps DVD-Recorder für den Blue-Ray-Standard

Sharps DVD-Recorder für den Blue-Ray-Standard

(Foto: Foto: Sharp)

Die großen Anbieter von Unterhaltungselektronik stellen HDTV ("High Definition Television) in das Zentrum ihrer Cebit-Aktivitäten. Der japanische Hersteller Sharp zum Beispiel zeigt einen neuen LCD-TV (Flüssigkristallanzeige) mit einer Bilddiagonalen von 165 Zentimter (65 Zoll). Das passende Aufzeichnungsgerät hat Sharp ebenfalls im Gepäck: Einen Recorder für die Blu-ray-Disc mit zusätzlich eingebauter Festplatte.

Weil der Informationsumfang bei HDTV um ein Mehrfaches ansteigt, lassen sich Filme im HDTV-Format nicht mehr auf einer herkömmlichen DVD unterbringen. Bei der Weiterentwicklung der DVD konkurrieren zwei verschiedene Aufzeichnungsformate, die sich nicht miteinander vertragen.

Hersteller wie Sharp, Sony, LG, Pioneer, Hewlett-Packard und Philips haben sich in der Blu-ray Disc Association zusammengeschlossen. Sie entwickeln Player und -Recorder, die mit einem blauen Laserstrahl anstelle des üblichen roten arbeiten. Auch die HD-DVD ("High Density DVD") der Konkurrenz-Konsortiums mit NEC, Intel, Toshiba und IBM verwendet einen blauen Laser. Auf eine Blu-ray-Disc passen über 20 Gigagbyte Daten, auf eine HD-DVD nur 15 bis 20 Gigabyte.

Weil die Hersteller in diesem Jahr sowohl dem HDTV als auch dem neuen Aufzeichnungsverfahren zum Durchbruch verhelfen möchten, erwartet den Besucher an allen Ständen mit Unterhaltungselektronik eine Flut neuer Fernseher und Aufzeichnungsgeräte für HDTV.

Wie die Flimmerkiste, aber auch die Stereoanlage mit dem Computer zusammenarbeitet, zeigten Branchenschwergewichte wie Microsoft und Intel bereits aus der vergangenen Cebit. Auch in diesem Jahr wird es bei Microsoft wieder zugehen wie im Wohnzimmer.

Dazu hat der Software-Riese an seinem Stand eine "Erlebniswelt" aufgebaut, die in die drei Bereiche Wohnen/Arbeiten, Reisen und Freizeit unterteilt ist. Der Besucher soll einen Eindruck davon erhalten, wie sein Alltag vernetzt wird.

Im Zentrum dieses "Digital Lifestyle" steht ein Multimedia-PC mit dem Betriebssystem Windows XP Media Center Edition 2005. "Wir stellen eine neue Software-Version vor und zeigen neue Geräte", erläutert Microsoft-Sprecher Thomas Jensen. Zu sehen gibt es zum Beispiel den neuen Media Player 10.

Auch Intel zeigt auf seinem Stand vor allem neue Geräte anderer Hersteller, in denen natürlich Intel-Technik steckt. "Im Vergleich zum letzten Jahr sehen die neuen Geräte noch mehr aus wie Komponenten der Hifi-Anlage", erklärt Intel-Sprecher Hans-Jürgen Werner. Im Konzept von Intel stehen die so genannten digitalen Medienadapter im Mittelpunkt, die PC und Unterhaltungselektronik miteinander per Funknetzwerk ("Wireless Lan") verbinden.

Intel ist aber wieder auch abseits der "eigenen vier Wände" aktiv und zeigt, wie sich Musik und Videos auch unterwegs im Auto nutzen lassen. Wie auf der vergangenen Cebit arbeitet der Hersteller auch in diesem Jahr wieder mit BMW zusammen.

"Allerdings demonstrieren wir das in diesem Jahr nicht wieder an einem 7er BMW, sondern an einem Mini", erklärt Werner. Intel hat zusammen mit der bayerischen Firma EEPD eine Art herausziehbares Autoradio entwickelt, auf das sich die Multimedia-Daten zuhause übertragen lassen.

Während der Fahrt kann man damit auch Radio hören oder sogar telefonieren. Das System empfängt auch E-Mails über UMTS oder GPRS und kann sie dem Fahrer praktischerweise vorlesen.

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