Monatsrückblick Games:Von Zauberschülern, Kriegsgöttern und Markus Söder

Sony macht im neuen God of War alles anders, Harry Potter erhält ein Rollenspiel fürs Handy und der Computerspielpreis wird verliehen. Der April aus Gamer-Sicht.

Von Caspar von Au

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Deutscher Computerspielpreis

Verleihung des Deutschen Computerspielpreises

Quelle: Tobias Hase/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte 2017 erstmals die Gamescom in Köln - ein klares Signal an die Gaming-Branche: Die Politik nimmt euch ernst. Wohl auch deshalb ließ sich mit Markus Söder (CSU) zum ersten Mal ein bayerischer Ministerpräsident auf der Gala des deutschen Computerspielpreises am 9. April in München blicken. Er sagte: "Wir glauben, dass Sie zu den besten und zukunftsfähigsten Branchen überhaupt gehören."

Auf Seiten der Preisträger fehlte wieder mal ein Spiel, das eine breite Masse von Gamern spielt. Gleich mehrere Preise konnte das Versteckspiel "Witch it" einheimsen, das die Jury zum besten deutschen Spiel, zum besten Jugendspiel und zum besten internationalen Multiplayer-Spiel kürte.

Link-Tipp:

Die Gewinner in sämtlichen Kategorien des Deutschen Computerspielpreises finden Sie hier.

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Bayern Ballers Gaming

Screenshot NBA 2k

Quelle: Take Two Interactive Software / PR

Nun steigt auch der FC Bayern München in den E-Sport ein. Jedoch nicht über seine Kernmarke Fußball, sondern über sein Basketballteam. Der Klub der Basketball-Bundesliga gründet ein Team mit dem Namen "Bayern Ballers Gaming", die Spieler sollen auf der Playstation in der Basketball-Simulation "NBA 2K" antreten. Genau diese, also die Spieler, gibt es aber noch nicht. Die Bayern richten eine Art Casting aus, bei dem sich Interessenten bis zum 10. Mai bewerben können.

Im Vergleich zu anderen traditionellen Sportklubs ist das jedoch ein eher kleiner Schritt. Andere Teams investieren sehr viel mehr in den E-Sport: Der FC Schalke 04 hat sich seit 2016 in der europäischen "League of Legends Championship Series" (LCS) etabliert. Der 1. FC Köln kooperiert seit Anfang des Jahres mit der E-Sport-Organisation SK Gaming und unterstützt auch deren "Counter-Strike"-Team. Hertha BSC Berlin will zwar vorerst nur bei "FIFA" bleiben, plant dafür den Einstieg mit einer eigenen Spielerakademie.

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Nintendo Labo

Nintendo Labo

Quelle: Nintendo / PR

Ausschneiden, falten, zusammenstecken. Mit "Labo" bringt Nintendo ein charmantes Konzept für die Switch auf den Markt. Aus vorgestanzten Pappbögen bastelt der Spieler ein Auto, eine Angel oder ein Klavier. Die Hauptrolle spielen dabei die Joy-Con-Controller, die zum Beispiel über ihre Vibrationsfunktion das Auto antreiben oder per Infrarotsensor erkennen, welche Papp-Klaviertaste der Spieler anschlägt. Die eigentliche Konsole mit dem Bildschirm wird zur Fernbedienung oder zum Notenblatt. Und logisch knattert die Angel, wenn der Spieler die Leine einzieht.

Link-Tipp:

Wir haben "das analogste Digitalspielzeug der Welt" ausprobiert.

Die beiden Sets "Multi" und "Robo" der neuen Spielereihe "Labo" sind am 20. April 2018 für Nintendo Switch erschienen.

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God of War

Screenshots God of War

Quelle: Sony Interactive Entertainment / PR

Wenn Entwickler ein erfolgreiches Konzept überarbeiten, schwingt ein gewisses Risiko mit. Bei "God of War" hat sich das gelohnt: Die Generalüberholung des Hack-'n'-Slay-Spiels um den Antihelden Kratos ist geglückt. Zugegeben, Kratos hat sich stark verändert. Er ist nicht mehr der Videospiel-Brutalo, der seiner Wut freien Lauf lässt und dies die Götter des Olymp mit seinen Schwertern spüren lässt. Stattdessen wirkt er nachdenklich, fast melancholisch. Auch äußerlich hat sich einiges verändert: God of War spielt in der nordischen Mythologie, Kratos kämpft mit einer magischen Axt. An seiner Seite befindet sich stets sein Sohn Atreus, der - so die Hoffnung des Vaters - auf keinen Fall so werden soll, wie er selbst. Das ist gar nicht so einfach, denn natürlich haben die nordischen Götter ihre eigenen Pläne, was mit Atreus geschehen soll.

Link-Tipp:

Den ausführlichen Test zu "God of War" lesen Sie hier.

"God of War" ist am 20. April 2018 für Playstation 4 erschienen.

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Harry Potter: Hogwarts Mystery

Screenshot Harry Potter Hogwarts Mystery

Quelle: Jam City / PR

Der Brief, der alles verändert, kommt natürlich mit der Eule. Unterzeichnet hat ihn Minerva McGonagall, stellvertretende Schulleiterin von Hogwarts. Im Mobilegame "Harry Potter: Hogwarts Mystery" darf sich der Spieler selbst als Zauberschüler versuchen. Es ist das erste offizielle Handyspiel für das Harry-Potter-Franchise von Warner Bros. Aussehen, Name und ob Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff oder Ravenclaw, bestimmt er selbst. Die Handlung spielt einige Jahre bevor der berühmte Harry Potter nach Hogwarts kommt.

Der angehende Zauberer oder die angehende Hexe lernt im Unterricht, wie man eine Lichtkugel an der Spitze seines Zauberstabs beschwört, wie man Heiltränke braut und auf einem Besen fliegt. Leider besteht der Unterricht in Hogwarts Mystery größtenteils nur daraus, mit dem Finger mehrfach auf blau umrandete Flächen zu tippen. Das kostet jedes Mal einen Energiepunkt. Ist die Energie aufgebraucht, kann der Spieler entweder warten oder mit echtem Geld Energie kaufen. Da gibt es deutlich bessere Free-to-play-Spiele auf dem Markt.

"Harry Potter: Hogwarts Mystery" ist am 25. April 2018 für Android und iOS erschienen.

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Gamesweek Berlin

Screenshot Untitled Goose Game

Quelle: House House / PR

Die To-Do-Liste der Gans ist lang: Sie soll dem Gärtner seinen Schlüsselbund klauen, die Harke in den Teich werfen und dafür sorgen, dass er seinen Sonnenhut aufzieht. In "Untitled Goose Game" gibt es keine Pointe, keinen Spannungsbogen, nur die Liste. Trotzdem macht es Spaß den Gärtner zu ärgern. Das Spiel ist eines von sehr vielen, die im Rahmen der Gamesweek in Berlin Ende April (in diesem Fall auf dem Indie-Game-Festival "A MAZE") präsentiert wurden. Entwickler, Designer, Gamer, Journalisten und Politiker diskutierten in Workshops und Vorträgen auf den insgesamt zwölf Events unter anderem über die politische Zukunft des E-Sport in Deutschland, über Jugendschutz und wie man Spielwelten in Virtual Reality konstruiert.

© SZ.de/mri/dd
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