Mobile World Congress 2018:Nokia bringt die Kult-Banane zurück

Nach dem "Knochen" 3310 legt Nokia jetzt das 8810 neu auf. Auch andere Hersteller stellen auf dem Mobile World Congress interessante neue Smartphones vor. Ein Überblick in Bildern.

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Nokia-Lineup

Nokia-Smartphones

Quelle: dpa

Streng genommen sehen Sie hier eigentlich gar keine Smartphones von Nokia. Das finnische Traditionsunternehmen hat 2016 einen Lizenzvertrag mit dem Elektronikhersteller HMD Global geschlossen und seine Namensrechte abgetreten. 2017 kamen die ersten HMD-Geräte mit Nokia-Branding auf den Markt. Neben Android-Smartphones war vor allem das neu aufgelegte 3310 ein PR-Coup.

Auf dem Mobile World Congress (MWC) hat HMD nun nachgelegt und gleich fünf neue Smartphones vorgestellt. Das Namensschema ist denkbar einfach, es wird durchgezählt: Das Einstiegs-Handy heißt schlicht 1, hinzu kommt eine überarbeitete Version des Nokia 6, das 7 Plus und das 8 Sirocco. Das gelbe Handy rechts im Bild ist die Neuauflage eines Klassikers: Der Bananen-Slider 8810 kehrt zurück.

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Nokia 8810

The new Nokia 8110 is displayed during the Mobile World Congress in Barcelona

Quelle: REUTERS

Im vergangenen Jahr hat Nokia den "Knochen" neu aufgelegt und mit dem 3310 Nostalgiegefühle geweckt. Jetzt soll die "Banane" an den Erfolg anknküpfen. Vor knapp zwei Jahrzehnten tauchte das 8810 im Film "The Matrix" auf und wurde weltbekannt. Die Neuauflage des Slider-Handys ähnelt optisch seinem Vorgänger, wurde aber technisch überarbeitet.

2018 sind Farbdisplay, LTE-Modul und Google-Assistant mit an Bord. Eine Sache bleibt aber gleich: Anrufe startet und beendet man mit dem Slider, ganz wie beim Klassiker. Natürlich spendiert Nokia auch eine aktualisierte Version des Spiels Snake. Das 8810 gibt es in den Farben Schwarz und (Bananen-)gelb und wird in Deutschland ab Mai für 89 Euro erhältlich sein.

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Nokia 8 Sirocco

The Nokia 8 Sirocco Android smartphone is seen at a pre-launch event in London

Quelle: REUTERS

An der anderen Seite der Preisskala ist das Nokia 8 Sirocco platziert. Es löst das Nokia 8 als neues Spitzengerät im Lineup ab. Für 749 Euro bekommt man ein Smartphone der Oberklasse, das Google Pixel 2 und Samsung Galaxy S9 Konkurrenz machen soll. Zumindest auf dem Papier kann Nokia mithalten: Snapdragon 835, sechs GB Arbeitsspeicher, 128 GB interner Speicher und ein 5,5-Zoll-OLED-Display mit 2560 x 1400 Pixel entsprechen dem aktuellen Stand der Technik.

Der neue Bluetooth-Standard 5.0, ein USB-C-Port und Wireless Charging runden das Paket ab. Wie gut die Doppel-Kamera mit Zeiss-Objektiven in der Praxis funktioniert, müssen ausfühliche Tests zeigen. In einer Hinsicht hat Nokia vielen Herstellern etwas voraus: Es liefert seine Smartphones mit einer unveränderten und aktuellen Android-Version aus, statt die Oberfläche auf eigene Faust anzupassen. Wer Wert auf Software-Qualität und schnelle Updates legt, wird das zu schätzen wissen.

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Samsung Galaxy S9

A hostess shows up Samsung's new S9 (R) and S9 Plus devices after a presentation ceremony at the Mobile World Congress in Barcelona

Quelle: REUTERS

Samsung ist der zweiterfolgreichste Smartphone-Hersteller der Welt (nach Apple, natürlich). Dementsprechend war das neue Galaxy S9 das Gerät des Mobile World Congress, auf das wohl die meisten Menschen gewartet haben. Dumm nur, dass fast alle technischen Details vorab im Netz kursierten, sodass die Präsentation selbst kaum noch Neues enthielt.

Der interessanteste Aspekt des Galaxy S9 und S9+ ist mit Sicherheit die Kamera. Glaubt man Samsung, soll die Fotoqualität neue Maßstäbe setzen. Ansonsten ähnelt das Smartphone seinem Vorgänger, dem S8. Das muss aber kein schlechtes Zeichen sein: Bis zum iPhone X hat Apple das iPhone jahrelang nur geringfügig geändert und trotzdem Hunderte Millionen Geräte verkauft. Hier lesen Sie einen ausführlicheren Bericht zum Galaxy S9.

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Sony Xperia XZ2

The  Sony Xperia XZ2 and compact version are seen on display during the Mobile World Congress in Barcelona

Quelle: REUTERS

Sony hat das Xperia XZ1 grundlegend überarbeitet. Der Nachfolger XZ2 kommt mit abgerundeten Ecken und einem fast randlosen 5,7-Zoll-Display im 2-zu-1-Format und 1080-Auflösung. Auf der Rückseite verbaut Sony Glas statt Metall, nur der Rahmen ist nach wie vor aus Aluminium.

Im Unterschied zu Samsung und Nokia setzt Sony bereits auf den neuen Snapdragon-Chip 845 und dürfte seinen Konkurrenten in Sachen Prozessor-Leistung damit etwas voraus sein. Vier GB Arbeitsspeicher und 64 GB interner Speicher sind weniger, als technisch möglich wäre, sollten im Alltag für die meisten Nutzer aber ausreichen. Wer mehr Speicherplatz benötigt, kann außerdem eine Micro-SD-Karte einlegen.

Sowohl Xperia XZ2 als auch sein kleiner Bruder, das XZ2 Compact, kommen mit einer 19-Megapixel-Kamera, die Videos in 4K und HDR aufnehmen und Superzeitlupen mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde in Full HD erstellen kann. Beide Smartphones werden mit Android 8.0 (Oreo) ausgeliefert und kosten 799 bzw. 599 Euro (Compact). Verkaufsstart soll spätestens im Mai sein.

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LG V30S ThinQ

The LG V30S ThinQ is seen on display during the Mobile World Congress in Barcelona

Quelle: REUTERS

Das V30S ThinQ basiert auf dem V30, das LG im vergangenen Herbst auf der Ifa in Berlin vorgestellt hatte. Arbeits- und Flash-Speicher wurden von vier und 64 auf sechs und 128 GB aufgestockt, ansonsten bleibt die Technik weitgehend unverändert. Das bedeutet: Snapdragon 835, 6-Zoll-OLED-Display mit 1440p-Auflösung und eine Doppelkamera mit 16 Megapixel und 13-Megapixel-Weitwinkel-Linse.

Vielmehr setzt LG auf Software: Künstliche Intelligenz soll die Qualität der Fotos verbessern. LG verspricht, dass das Smartphone Motive selbst erkennen und entsprechend den passenden der acht verschiedenen Aufnahmemodi einstellen kann. Dabei werden unter anderem Farbtemperatur, Betrachtungswinkel, Ausleuchtung und Reflexionen berücksichtigt. Außerdem soll ein neuer Low-Light-Modus gute Fotos trotz schlechter Lichtverhältnissen garantieren.

Bislang steht nicht fest, wann und zu welchem Preis das LG V30S ThinQ erhältlich sein wird. Für den Vorgänger verlangte anfangs 900 Euro, der Straßenpreis ist nach einigen Monaten aber bereits um rund 300 Euro gesunken.

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Huawei Matebook X Pro

Bildschirmriese mit Pop-up-Kamera: Huaweis Matebook X Pro

Quelle: dpa-tmn

Diese Bildergalerie heißt "Das sind die neuen Smartphones". Sie sehen ... kein Smartphone. Huawei hat auf dem MWC lediglich zwei Tablets und ein Notebook vorgestellt. Der Grund heißt Samsung: Als die Koreaner ankündigten, in Barcelona das neue Galaxy S9 zu präsentieren, bekam viele andere Hersteller kalte Füße: Niemand will seine Smartphones im Schatten des Android-Marktführers herausbringen und verschwinden sehen.

Fans des chinesischen Herstellers müssen dementsprechend noch einen Monat auf das P20 warten. Am 27. März will Huawei sein neues Spitzengerät vorstellen, um die ungeteilte Aufmerksamkeit potenzieller Käufer zu genießen. Der Nachfolger des P10 soll angeblich mit einer Triple-Cam von Leica kommen. Es wäre das erste Smartphone mit drei Kameras. Allerdings gibt es dazu derzeit widersprüchliche Aussagen. Das könnte auch daran liegen, dass Huawei wohl mehrere Versionen des P20 plant, die mit unterschiedlichen Kameras ausgestattet sein dürften.

Huawei-Manager Richard Yu sagte jedenfalls schon mal selbstbewusst, dass man "sehr große, fundamentale Innovationen im Bereich der Kamera-Technologie" in petto habe. Das P20 werde "besser als all die anderen Smartphones". Er sei vielleicht nicht bescheiden, "aber unseres ist nicht nur ein bisschen, sondern viel besser". Bescheiden scheint Yu tatsächlich nicht zu sein. Ob der Rest seiner Aussagen zutrifft, wird man erst im März wissen.

© SZ.de/sih/mri
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