Microsoft Surface Pro 3:Tablet für Büroprofis

Apple, Lenovo und Samsung müssen wegen Microsofts Surface Pro nicht befürchten, dass ihre Tablet-Computer in Grund und Boden gestampft werden. Doch das Gerät hat eigene Qualitäten.

Von Helmut Martin-Jung

Aller guten Dinge sind drei - auch bei Microsoft. Das erste Windows: Eine Lachnummer, das zweite: schon besser. Und ab Version drei wurde es ernst für die Konkurrenz, sehr ernst. Ähnliches gilt für die Tablet-Experimente aus Redmond: Die Apples, Lenovos und Samsungs müssen zwar jetzt nicht zwingend befürchten, dass ihre Tablets in Grund und Boden gerammt werden von Microsofts neuester Version. Aber das Surface Pro 3 kommt doch erstmals dem nahe, was man sich eigentlich vom ersten Wurf erwartet hatte.

Im Grunde genommen ist das Surface Pro ja ein Versprechen. Nämlich mehr zu sein als ein gewöhnliches Tablet. Auch die lassen sich zwar mit andockbaren Tastaturen zu einer Art Laptop-Ersatz aufwerten. Aber man muss sich mit dem zufrieden geben, was es für die jeweiligen Betriebssysteme an Apps gibt. Ja, Microsoft hat inzwischen auch Office-Apps für das iPad entwickelt. Ja, Firmen wie Salesforce kommen mit völlig neuen Konzepten von Business-Software. Doch die vielen anderen Programme, die Firmenmitarbeiter für die tägliche Arbeit brauchen, gibt es eben sehr oft nur für Windows.

Und das ist der große Unterschied. Obwohl flacher als das erste iPad, ist das neue Surface ein vollwertiger Windows-PC. Natürlich fährt er mit gebremstem Schaum - das ist der Tribut dafür, dass die Technik in ein so kleines Gehäuse gequetscht wurde. Doch negativ bemerkbar macht sich das im normalen Betrieb nicht. Dank einer Festplatte aus Speicherbausteinen (SSD) und dem flott reagierenden Betriebssystem Windows 8.1 bewältigt das Surface Alltagsaufgaben vollkommen problemlos.

Nicht so schön beim Filmegucken, aber beim Arbeiten

Gut macht es sich auch, dass Microsoft dem Gerät einen Zwölf-Zoll-Bildschirm (30 Zentimeter) spendiert hat, und zwar im 3:2-Format. Das ist nicht so schön beim Filmegucken, aber besser geeignet fürs produktive Arbeiten. Die hohe Auflösung von 2160 mal 1440 Bildpunkten hilft dabei, der spiegelnde Schirm weniger. Er ist der Kompromiss dafür, dass sich das Gerät auch per Fingerberührung steuern lässt.

Wer das nicht mag, verwendet den mitgelieferten Stift. Drückt man auf dessen obere Taste, öffnet sich am Computer sofort das leider weithin unterschätzte Notizen-Programm One Note mit einer leeren Seite, schneller geht's mit dem echten Notizbuch auch nicht.

Vollwertiger Windows-Rechner, nutzbar als Tablet und als Laptop-Ersatz, dazu eine Docking-Station als optionales Zubehör - es ist ziemlich eindeutig, dass sich Microsoft die Geschäftskunden als Zielgruppe auserkoren hat. Die stört es auch weniger, wenn das Gerät etwas mehr kostet. Mit Tastatur-Cover, Docking-Station und dem schnellsten Prozessor landet man schnell bei 2000 Euro. Für Business-Kunden, die viel unterwegs sind, könnte das Surface 3 aber die eierlegende Wollmilchsau sein, die sie suchen.

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