Microsoft steigt bei Facebook ein:Der Junge mit den Latschen - bald ist er Milliardär

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Wie im Goldrausch: Community-Websites erzielen astronomische Preise. Microsoft zahlt für mickrige 1,6 Prozent an Facebook gigantische 240 Millionen Dollar.

Microsoft hat sich gegen Google durchgesetzt. Der Konzern steigt mit einem Minderheitsanteil bei der Community-Website Facebook ein und wird für sie weiterhin die Werbung abwickeln, nun zusätzlich auch die internationale.

Freut sich über den Einstieg von Microsoft: Mark Zuckerberg (Foto: Foto: AP)

Der Software-Konzern zahlt für einen Anteil von 1,6 Prozent 240 Millionen Dollar, wie Facebook nach Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Das bewertet Facebook insgesamt mit 15 Milliarden Dollar. Google hatte Gespräche mit Facebook nie offiziell bestätigt, informierte Kreise hatten aber zuletzt immer wieder von einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Konzerne um die Gunst von Facebook gesprochen.

Bei Facebook können Nutzer Seiten mit ihren Profilen anlegen und miteinander kommunizieren. Die Plattform hat mit 50 Millionen zwar weniger Nutzer als der bekanntere Konkurrent Myspace. Allerdings ist Myspace vor allem bei Teenagern populär, während unter den Facebook-Nutzern viele Studenten und junge Berufstätige sind, die als attraktivere Werbe-Zielgruppe gelten. In Deutschland wurde nach diesem Vorbild StudiVZ gestaltet.

Gegründet hat Facebook der inzwischen 23-jährige Mark Zuckerberg im Jahr 2004 als Student in seinem Studentenwohnheim in Harvard. Zuckerberg hat mittlerweile sein Informatikstudium abgebrochen, um sich ganz dem Unternehmen zu widmen. Bei öffentlichen Auftritten trägt der Jungunternehmer gerne Adidas-Badelatschen, inzwischen sogar mit Socken.

New-Economy-Blase?

In diesem Jahr erwartet Facebook dem Wall Street Journal zufolge 30 Millionen Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 150 Millionen.

Der Kauf des Minderheitenanteils an Facebook, wirft bei Kritikern die Frage auf, ob man sich wieder in einer Blase wie im Jahr 2000 zu den Hochzeiten der New Economy befindet. So beschreibt das Wall Street Journal Facebook als Unternehmen mit "mehr Verheißung als Profit".

Microsoft begibt sich mit dem Beteiligung an Facebook in beste Gesellschaft: Google kaufte im Oktober 2006 das Online-Videoportal YouTube für 1,65 Milliarden Dollar, Rupert Murdoch und seine News Corporation übernahmen Myspace für 580 Millionen Dollar und Holtzbrinck entschied sich im Januar dieses Jahres StudiVZ zu kaufen - für 50 Millionen Euro. Werden bestimmte Ziele erreicht, kann der Preis nachträglich auf bis zu 85 Millionen steigen.

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