Mittlerweile verschicken 450 Millionen Whatsapp-Nutzer 18 Milliarden Kurznachrichten pro Tag. Der Service hat sich viel schneller ausgebreitet als SMS. Der Dienst ist günstig und für alle Smartphone-Typen verfügbar. Es gibt aber auch immer wieder Kritik an der App: So wurden wieder und wieder gravierende Sicherheitslücken in den Whatsapp-Systemen entdeckt. Zudem greift der Dienst auf die Daten des Nutzers zu: Er liest das Adressbuch aus, damit Freunde und Bekannte leichter kontaktiert werden können.
Inzwischen betont das Unternehmen, dass die Kommunikation zwischen Smartphones und Servern verschlüsselt stattfinde - die allerdings weiterhin in den USA und damit im Zugriffsbereich des amerikanischen Geheimdienstes NSA stehen.
Und nun gehört Whatsapp auch noch zu Facebook. Einem Konzern, der davon lebt, Werbung an das ausgiebige Wissen über seine Nutzer anzupassen. Zwar verspicht Whatsapp-Gründer Jan Koum (hier ein Porträt), dass sich für die Nutzer nichts ändern werde. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg betonte in einer Telefonkonferenz derweil, dass die Sache mit dem Geldverdienen noch besser werden müsse. Man werde schauen, wie man Whatsapp zu einem wirklich großartigen Geschäft machen könne.
Das lässt einige Whatsapp-Nutzer schaudern. Was wären Alternativen zu dem Dienst?
Threema, Whistle.im, Chatsecure
Eine verschlüsselte Alternative ist die Schweizer App Threema. Sie arbeitet mit sogenannter asymmetrischer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das heißt, dass die Nachrichten nur vom Absender und dem Empfänger gelesen werden können. Sie liegen so lange verschlüsselt auf den Servern von Threema, bis sie vom Empfänger abgerufen werden. Kontakte können durch Synchronisation des Adressbuchs hinzugefügt werden, direkt mit der Benutzerkennung oder über einen QR-Code.
Die App wird immer populärer. Bei iTunes belegt sie derzeit Platz eins, bei Google Play Platz fünf. iOS-Nutzer zahlen für Threema 1,79 Euro, für Android kostet sie 1,60 Euro. Den Quellcode behalten die Macher allerdings für sich - externe Programmierer können die App also nicht überprüfen und auf Sicherheitslücken testen.
Deutsche Studenten haben die App Whistle.im entwickelt, die ebenfalls Textnachrichten verschlüsselt. Allerdings wurde das Sicherheitskonzept beispielsweise von einem Mitglied des Chaos Computer Club als unzureichend kritisiert.