Messaging-App:Whatsapp wird für alle kostenlos

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Die in Deutschland mit Abstand beliebteste Messaging-App verzichtet künftig auf die Jahresgebühr von 89 Cent.

(Foto: Bloomberg)
  • Nutzer müssen künftig nicht mehr einmal pro Jahr für ihr Whatsapp-Abo bezahlen.
  • Die Messaging-App soll werbefrei bleiben.
  • Whatsapp will mit der Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen experimentieren und so Geld einnehmen.

Whatsapp wird für Nutzer ab sofort keine Jahresgebühr mehr kosten. Das sagte Gründer Jan Koum auf der DLD-Konferenz in München. Bisher konnten Nutzer Whatsapp kostenlos herunterladen, nach zwölf Monaten wurde jedoch eine jährliche Abo-Gebühr in Höhe von 0,89 Euro fällig. "Wir haben herausgefunden, dass dieser Ansatz nicht sehr gut funktioniert hat", schreibt das Unternehmen in einem Blogpost.

Die Änderung greift in den kommenden Wochen

Koum begründet diesen Schritt wie folgt: Nicht jeder Nutzer habe Zugang zu einer Kreditkarte und könne die Gebühr problemlos bezahlen. "Wir wollen nicht, dass die Leute denken, ihre Verbindung zur Welt würde irgendwann einfach abgestellt." Künftig werden Nutzer nicht mehr für die Verlängerung des Abonnements bezahlen müssen, die Änderungen werden in den kommenden Wochen umgesetzt. Wer bereits für dieses Jahr bezahlt hat, wird sein Geld jedoch nicht zurückbekommen.

Bereits vor der Umstellung gab es Nutzer, die es mit Tricks geschafft haben, die Gebühr zu umgehen. Einige Zeit lang war es etwa möglich, bei der Bezahlungserinnerung auf "Später bezahlen" zu klicken und so die Zahlung endlos hinauszuzögern. Dieser Fehler soll aber mittlerweile behoben sein. Für iOS-Kunden war Whatsapp zu Beginn kostenlos; wer die App bereits in dieser Zeit gekauft hat, musste auch danach keine Abo-Gebühr bezahlen.

Auch künftig will Whatsapp werbefrei bleiben

Finanzieren will sich Whatsapp, das 2014 für 19 Milliarden Dollar von Facebook gekauft wurde, künftig auf andere Art und Weise. Koum betont, dass Whatsapp auch weiterhin werbefrei bleiben soll, allerdings soll Whatsapp es künftig Unternehmen und Organisationen ermöglichen, mit Nutzern zu kommunizieren - wenn die Nutzer das wollen.

Wie genau das aussehen könnte, ist noch nicht klar. Als Beispiel nennt Koum in seinem Vortrag, dass Nutzer künftig einen Tisch im Restaurant per Whatsapp-Nachricht reservieren können sollen. "Ich hasse es, zu telefonieren", sagt er. "Ich habe einen Akzent und spreche sehr schnell, deshalb werde ich oft nicht richtig verstanden. Wenn ich einfach eine Nachricht an ein Unternehmen schicken kann, wäre das großartig."

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